Gemischte Reaktionen auf die neuesten Konjunkturdaten
Die neuesten Wirtschaftsdaten haben in Tschechien bei einigen Politikern eine gewisse Ernüchterung hervorgerufen. Am Dienstag hatte das Statistikamt eine Schätzung veröffentlicht zur Konjunkturentwicklung in der ersten Hälfte dieses Jahres. Demnach hat sich das Wachstum verlangsamt.
In der Analyse der Gründe nannte Mládek unter anderem einen Streitpunkt mit der Europäischen Kommission. So stehen derzeit einige öffentliche Bauvorhaben an Autobahnen und Bahnlinien still, weil Tschechien seine Umweltverträglichkeitsprüfung noch nicht den neuen Vorgaben der EU angepasst hat.
Finanzminister Andrej Babiš (Partei Ano) zeigte sich hingegen zufrieden mit den Konjunkturdaten. „Die Zahlen aus dem vergangenen Jahr lagen außergewöhnlich hoch“, so Babiš. Zugleich wies der Finanzminister auf einige Probleme der tschechischen Wirtschaft hin. Hauptproblem ist demnach der Mangel an Arbeitskräften. Andrej Babiš bezichtigte zudem den Staat, bei Investitionen unflexibel zu vorzugehen, außerdem beklagte er die zunehmende Bürokratie.
Ebenfalls zufrieden klang Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten). Einige Skeptiker hätten schlechtere Aussichten prophezeit, weil der Fluss von EU-Fördergeldern sich verlangsamt hat, so Sobotka. Es zeige sich jedoch, dass die tschechische Wirtschaft auf breiteren Fundamenten ruhe als nur das Abschöpfen von Geldern aus Brüssel.