Rekordverkäufe bei Kunstauktionen
Nie war eine Saison im tschechischen Kunstgeschäft erfolgreicher. Bei Versteigerungen von Kunstobjekten haben die Auktionshäuser in diesem Jahr Umsätze im dreistelligen Millionenbereich gemacht. Das Jahr 2016 gilt damit als das historisch erfolgreichste Jahr auf dem tschechischen Kunstmarkt.
Die hohen Umsätze der tschechischen Auktionshäuser erklären sich die Experten von Artplus mit der wachsenden Konkurrenz auf dem Kunstmarkt, aber auch mit einem besseren Angebot. Sammler mussten für die zehn teuersten Objekte insgesamt 101 Millionen Kronen (3,7 Millionen Euro) hinlegen. Hierbei sind die Provisionen der Auktionshäuser miteinberechnet.
Das erfolgreichste Auktionshaus ist traditionell die Prager Galerie Kodl. Allein sie verkaufte vier der zehn teuersten Kunstwerke dieser Saison. Ihr folgen die Kunsthalle European Arts mit zwei Top-Ten-Werken. Jeweils ein Objekt von den zehn teuersten standen bei den Häusern 1. Art Consulting, Glarie Art Praha, Arthouse Hejtmánek und Galerie Ustar unter dem Hammer. Das mit 17,51 Millionen Kronen (647.000 Euro) teuerste versteigerte Werk war in diesem Jahr das Bild V červnu / Im Juli von Josef Čapek aus dem Jahr 1938. Damit ist es auch das bisher am teuersten verkaufte Werk des Künstlers. Es handelt sich dabei um eine Landschaftsdarstellung mit kindlichen Szenen. Für das Werk des Bruders des berühmten Schriftstellers Karel Čapek interessierten sich insgesamt fünf Bieter. Den bisherigen Rekord als teuerstes Gemälde eines tschechischen Künstlers hält seit vier Jahren das Bild Tvar modré / Die Form des Blau von František Kupka. Es wurde damals für 57,42 Millionen Kronen (2,12 Millionen Euro) verkauft.Auch sonst war die Kunst der tschechischen Vorkriegs-Moderne bei den Käufern beliebt. Traditionell waren Künstler wie Emil Filla, Jan Zrzavý und Václav Špála in den Top-Ten vertreten.