Foto: Jiří Suchomel, Archiv des Tschechischen Rundfunks
Der tschechischen Gütereisenbahntransporteur ČD Cargo wird alle seine Lokomotiven bis 2020 mit dem European Train Control System (ETCS) ausstatten. Für die insgesamt vier Aufträge zur Ausstattung von 345 Lokomotiven mit dem sogenannten Zugbeeinflussungssystem wurden Kosten auf 3,7 Milliarden Kronen (ca. 140 Millionen Euro) veranschlagt. Das ETCS soll es in Zukunft ermöglichen, dass in Europa alle Züge mit ein- und demselben Sicherheitssystems verkehren.
Foto: Jiří Suchomel, Archiv des Tschechischen Rundfunks
Bisher waren die Loks von ČD Cargo mit einem nationalen Zugbeeinflussungssystem ausgestattet – mit Ausnahme der Lokomotiven, die auch im Ausland eingesetzt werden. Sie sind mit Sicherheitssystemen unterwegs, die für das jeweilige Land zugelassen sind, erklärte der Sprecher der Tschechischen Eisenbahnen (ČD), Petr Šťáhlavský, am Mittwoch gegenüber Medien. ČD Cargo ist eine Tochtergesellschaft von ČD, und analog zu ihr sollen künftig auch die Züge der tschechischen Bahn mit dem ETCS ausgerüstet werden. Die Maßnahme, alle 663 Loks mit dem Europäischen Zugbeeinflussungssystem auszustatten, kostet zirka 6,6 Milliarden Kronen (ca. 244 Millionen Euro). Dieser Betrag soll bis zu 85 Prozent aus europäischen Fonds gedeckt werden, ergänzte der Sprecher.
Foto: Kristýna Maková, Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag
Das European Train Control System gewährleistet den Betreibern von Zugtransporten ein ganz neues Maß an Sicherheit im Schienenverkehr. Das System ermöglicht es zum Beispiel, Züge auch ohne das Zutun des Lokführers vor einem Haltesignal zu stoppen. Des Weiteren verringert das System automatisch die Geschwindigkeit eines Zuges, sollte er auf eine abbiegende Weiche oder auf eine Kurve mit engem Radius zufahren. Das ETCS soll schrittweise auf den Hauptstrecken in Tschechien eingesetzt – auf Strecken mit einer Gesamtlänge von rund 2000 Kilometer.
