Karel Hašler - der Liedermacher und Schauspieler, der im KZ ermordet wurde
Karel Hašler war nicht nur Liedermacher, sondern auch Schauspieler und Regisseur. Der Künstler wurde am vergangenen Freitag von Kulturminister Daniel Herman posthum ausgezeichnet. Ihm wurde der Titel „Ritter der tschechischen Kultur“ verliehen, mit dem politisch verfolgte Persönlichkeiten ausgezeichnet werden.
1908 heiratete er Zdenka Frimlová, die Schwester des Pianisten und Komponisten Rudolf Friml. Unter dessen Einfluss begann Hašler Lieder zu komponieren, aber er war auch begeistert vom Kabarett, so leitete er beispielsweise das bekannte Kabarett Lucerna. Es wird geschätzt, dass Karel Hašler rund 300 Lieder schrieb, zudem spielte er in 20 Filmen. Die Songs wurden noch zu seinen Lebzeiten sehr populär – wegen der patriotischen Texte und oft auch des sarkastischen Inhalts.
Während der Nazi-Okkupation veranstaltete Karel Hašler Liederabende, bei denen seine Stücke erklangen. Anfang 1941 wurde er zum ersten Mal verhaftet, aber nach drei Tagen wieder freigelassen. Am 2. September 1941 wurde er während Dreharbeiten erneut von der Gestapo festgenommen. Er war damals Berater beim Film „Městečko na dlani“ (Städtchen auf der Handfläche), der nach dem gleichnamigen Roman von Jan Drda gedreht wurde. Hašler wurde zuerst in Prag, danach in Dresden verhört, ohne ein Gerichtsverfahren wurde er ins KZ Mauthausen verschleppt. Dort starb er an den Folgen der Folterungen am 22. Dezember 1941. In den 1990er Jahren wurde in Tschechien eine Fernsehserie über Karel Hašler gedreht. Und 2003 wurde ein von Lenka Kotková entdeckte Asteroid nach ihm benannt. Seit 2009 steht zudem auf der Alten Schlosstreppe in Prag ein Denkmal für den Liedermacher.