Kampf gegen den „IS“: Waffen und Munition an Irak und Jordanien
Es gilt als Hilfe für den Kampf gegen den sogenannten „Islamischen Staat“: Tschechien versorgt die irakische Armee, kurdische Kämpfer und die Streitkräfte Jordaniens mit Waffen und Munition. Am Montag erteilte das Kabinett in Prag den Lieferungen grünes Licht.
„Dieses Geschenk wird mit amerikanischer Hilfe dorthin gebracht. Es wird den irakischen Streitkräften übergeben, inklusive der kurdischen Einheiten. Letztere haben gerade in jüngster Zeit einige Erfolge erzielt im Kampf gegen den ‚Islamischen Staat‘. Ich bin fest überzeugt, dass dies auch der relativ großzügigen Hilfe aus Tschechien zu verdanken ist.“
Bereits seit September 2014 liefert Prag immer wieder Waffen in den Irak. Es handelt sich um Material, das Tschechien nicht braucht. Diesmal sind es teils unbenutzte Sturmgewehre SA 58, die in der Armee durch neuere Modelle ersetzt wurden. Außenminister Lubomír Zaorálek wies aber ebenso auf die Gefahr hin, dass solche Lieferungen in Kriegsgebiete in den falschen Händen landen könnten:
„Wir müssen uns auch immer dafür interessieren, wie Waffenlieferungen kontrolliert werden. Es gibt da negative Erfahrungen, die aber nicht wir gemacht haben. Andere Länder haben bereits ihre Waffen auf der Gegenseite wiedergefunden. Wir müssen ausschließen können, dass unser Material in die Hände von Terroristen gelangt.“So hatten die kurdischen Peschmerga zum Beispiel Sturmgewehre aus den Beständen der deutschen Bundeswehr erhalten. Vor kurzem zeigte aber ein Fernsehbericht der ARD, dass kurdische Kämpfer in letzter Zeit teils keinen Sold bekommen und daher ihre Waffen verkauft haben. Wie Tschechien dies verhindern wolle, das erläuterte Außenminister Zaorálek nicht.
Diese Fragezeichen stehen jedoch nicht hinter einem weiteren tschechischen Waffengeschenk – und zwar an Jordanien.„Jordanien ist ein wichtiges Mitglied der Allianz gegen den ‚Islamischen Staat‘. Es ist einer der stabilsten Staaten im Nahen Osten. Ich habe Jordanien bereits besucht und ebenfalls Staatspräsident Zeman. Dabei wurden wir gefragt, ob wir nicht eine Möglichkeit fänden, Jordanien auf militärischem Feld zu unterstützen“, so Premier Sobotka.
Nun hat die tschechische Regierung beschlossen, der Armee des Landes mehr als eine Million Schuss Gewehrmunition zu schenken.