Simon Brixi – Barockmeister aus einer weitverzweigten Musikerfamilie
Der Name Brixi ist in der tschechischen Musikgeschichte reichlich vertreten. Brixis waren eine weitverzweigte nordböhmische Musikerfamilie. Gleich mehrere ihrer Mitglieder waren wichtige Persönlichkeiten der Barockmusik und der Klassik. Am bekanntesten von ihnen war der Komponist, Organist und Kapellmeister Franz Xaver Brixi. Aber auch sein Vater, Simon Brixi (1693–1735), war ein angesehener Prager Komponist und Regens chori. Am 2. November hat sich der Todestag von Simon Brixi zum 280. Mal gejährt.
Simon Brixi war ein bedeutender tschechischer Komponist des Barock. Er wurde 1693 in die Familie eines Müllers im Dorf Vlknava in Mittelböhmen geboren. Simon wurde am Jesuitengymnasium von Jičín / Jitschin in humanistischen Fächern und in Musik unterrichtet. Nach dem Abitur ging er nach Prag, um an der Karl-Ferdinand-Universität Jura zu studieren. Schon vor der Ankunft in der Metropole hatte er musikalisch auf sich aufmerksam gemacht. In Prag knüpfte er daran an, und zwar insbesondere mit seinen Kompositionen für das sogenannte Navalis-Fest. Dieses Fest wurde seit 1715 alljährlich zum Andenken an den dann später (1729) heiliggesprochenen Johann Nepomuk veranstaltet. Immer am 15. Mai fanden die Feierlichkeiten in Booten auf der Moldau statt und wurden von Musikproduktionen begleitet. Die Werke, die für diesen Zweck komponiert wurden, wurden als Wassermusik (musica navalis) bezeichnet. An diese Tradition knüpfte später auch Simons Sohn Franz Xaver Brixi an. Wie auch viele andere Komponisten, brach Simon Brixi sein Jura-Studium ab, um sich ausschließlich der Musik widmen zu können. Er wirkte als Organist in der Teyn-Kirche auf dem Altstädter Ring und später auch in anderen Kirchen Prags. 1725 wurde ihm das Bürgerrecht der Prager Altstadt verliehen, und später wurde er zum Regens Chori und Organist in der Kirche des heiligen Martin in der Mauer in der Prager Altstadt berufen. Diese Funktion hatte er inne bis zu seinem Tod im Jahr 1735.
Von den umfangreichen Werken von Simon Brixi ist nur ein – obwohl repräsentativer – Teil erhalten geblieben. Über 30 Werke sind heute bekannt. Brixi schrieb vor allem geistliche Musik und hinterließ Arien, Motteten, Offertorien und Messen. Charakteristisch ist bei ihm eine Abwechslung von homophonen und polyphonen Partien. Brixi nutzte beim Komponieren gerne Blechinstrumente, vor allem das Waldhorn. In seinen Melodien ist häufig eine Anlehnung an böhmische geistliche Volkslieder zu hören.