Koh-i-noor Hardtmuth zieht sich als Produzent aus China zurück

Foto: MOs810, CC BY-SA 4.0 International

Das Unternehmen Koh-i-noor Hardtmuth wird sich als Produzent nach elf Jahren aus China zurückziehen. Die Firma mit Sitz im südböhmischen České Budějovice / Budweis ist ein Marktführer im Bereich Büro- und Schulbedarf. Nun aber wird das Unternehmen sein Werk im chinesischen Nanking schließen. Der Grund dafür sind die steigenden Lohnforderungen, die strenger gewordene europäische Legislative und die komplizierte Logistik bei der Produktionsplanung, sagte der Chef des Verwaltungsrates der Koh-i-noor-Holding, Vratislav Bříza, am Mittwoch der Nachrichtenagentur ČTK.

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Die Firma produzierte in China vor allem Billigprodukte, die für den asiatischen Markt und große Hypermarkt-Ketten bestimmt waren. Koh-i-noor hat auf dem chinesischen Markt eine traditionell starke Position, am gefragtesten sind dort künstlerische Produkte und Luxus-Artikel, die in Tschechien hergestellt werden. Das in China am meisten verkaufte Erzeugnis von Koh-i-noor sind die wasserlöslichen Aquarellstifte der Produktreihe Mondeluz.

Die Verlagerung der Produktion zurück nach Tschechien hat laut Bříza zur Folge, dass von dem daraus resultierenden Abbau von Arbeitsplätzen nur chinesische Beschäftigte betroffen seien. Die Sicherstellung der Arbeitsplätze in der Tschechischen Republik sei auch der Hauptgrund für die Schließung der Produktionsstätte in China. Aus dem Reich der Mitte aber werde man sich nicht völlig zurückziehen, denn die eigene Handelsfirma werde dort weiterhin für den Vertrieb der Koh-i-noor-Produkte auf dem asiatischen Markt sorgen, ergänzte Bříza.

Koh-i-noor Hardtmuth ist Bestandteil der Koh-i-noor-Holding, die im vergangenen Jahr einen Umsatz von über 3,5 Milliarden Kronen (ca. 130 Millionen Euro) erzielte und mehr als 2500 Arbeitnehmer beschäftigte.