Abhängigkeit Tschechiens von chinesischer Wirtschaft ist gering
Etwa 3,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Tschechien sind von der chinesischen Wirtschaft abhängig. Die schwächelnde Konjunktur in China könnte vor allem die tschechischen Firmen im Maschinenbau betreffen, die nach Deutschland exportieren. Das hat eine Umfrage der Presseagentur ČTK unter Wirtschaftsanalysten in Tschechien ergeben.
Nur 1,2 Prozent der Gesamtausfuhren aus Tschechien gehen direkt nach China. Direkt oder indirekt geraten etwa vier Prozent der Produkte aus Tschechien auf die chinesischen Märkte, führt David Marek vom Unternehmensberater Deloitte an. „Hinsichtlich der Bedeutung des Exports für das BIP lässt sich errechnen, dass etwa 3,3 Prozent des tschechischen BIP von China abhängig sind“, so Marek. Er unterstreicht aber, dass sich die schwächelnde chinesische Wirtschaft praktisch auf die ganze Welt auswirken werde. Dies dürfte wiederum die Folgen für die tschechische Wirtschaft verstärken.
Mancherorts zeigen sich bereits jetzt die chinesischen Probleme. Michal Brožka, Chefanalyst der Raiffeisenbank: „Einige Fabriken haben bereits einen Rückgang bei den Bestellungen festgestellt. Dennoch schlagen die Folgen erst bei einer mehrere Monate dauernden Rückgang der Aufträge durch. Deswegen wird entscheidend sein, wie sich die chinesische Wirtschaft weiter entwickelt.“
China ist die zweitstärkste Ökonomie der Welt nach den USA. Die Konjunktur in dem ostasiatischen Land schwächelt bereits seit geraumer Zeit, trotzdem liegt das Wirtschaftswachstum dort höher als in vielen westlichen Industriestaaten. Das BIP Chinas wuchs im vergangenen Jahr um 7,4 Prozent, das ist das schwächste Ergebnis seit 24 Jahren.