Mehrheit der Tschechen glaubt an höhere Steuereinnahmen durch Einführung von Registrierkassen

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Rund drei Viertel der Tschechen sind der Meinung, dass sich die Steuereinnahmen des Staates nach Einführung elektronischer Registrierkassen, die 2016 erfolgen soll, erhöhen werden. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Stem hervor, deren Ergebnisse am Donnerstag von der Generalfinanzdirektion und vom Finanzministerium in Prag vorgestellt wurden. Das Ministerium plant, die Registrierkassen ab Februar nächsten Jahres einzuführen. Dieses Vorhaben wird von der Opposition kritisiert.

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Eine bessere Umsetzung der Steuereinnahme durch die Einführung der elektronischen Erfassung erwarten drei Viertel der Befragten. In etwa der gleiche Prozentanteil ist der Auffassung, dass der Staat Mittel und Wege suchen solle, um höhere Steuereinnahmen von Händlern, Dienstleistungsanbietern und Verkäufern zu erlangen. 60 Prozent der Befragten ist nämlich der Ansicht, dass die Steuermoral in Tschechien schlecht sei. Das neue Registriersystem des Finanzministeriums richtet sich vor allem gegen die sogenannte graue Ökonomie.

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Die Maßnahme solle insbesondere zu einer Begradigung der Bedingungen am Markt und damit zu mehr Chancengleichheit führen, sagte Finanzminister Andrej Babiš (Partei Ano). Er schätze es sehr, dass der Verband der kleinen und mittelständischen Unternehmen und Gewerbetreibenden sowie die Wirtschaftskammer die vorbereitete Einführung elektronischer Registrierkassen unterstütze, so Babiš. Auf der anderen Seite wies er die Kritik zurück, wonach die Registrierkassen ein Instrument zur Überwachung von Unternehmern seien. Die Finanzverwaltung werde keine Details kennen, behauptete der Minister.

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Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer sind indes der Meinung, dass das neue System auch Risiken in sich bergen könne. Am häufigsten wurde von ihnen die Befürchtung genannt, dass die Registrierkassen betrügerische Vorgänge nicht einschränken könnten – dies sagten 22 Prozent der Befragten. 15 Prozent sind wiederum der Meinung, dass die Maßnahme das völlige Aus für Gewerbetreibende bedeuten könnte. Des Weiteren wird befürchtet, dass die Einführung der elektronischen Erfassung hohe Kosten verursachen könne und dass die dabei gewonnenen Informationen von PC-Piraten und Hackern missbraucht werden könnten. Das gaben zehn beziehungsweise neun Prozent der Befragten an.