Mehr EU-Gelder für Baudenkmäler in Tschechien
Tschechien erhält für die Restaurierung und den Erhalt von Baudenkmälern bald mehr Geld von der EU. Wie das Kulturministerium in dieser Woche mitteilte, könnten die Zuschüsse für den Zeitraum 2014 bis 2020 auf mehr als 425 Millionen Euro steigen. Grundlage ist das Integrierte Regionale Integrationsprogramm (IROP), das die Kommission Anfang Juni verabschiedet hat.
Das Kulturministerium wertet die Verhandlungen Tschechiens mit der Europäischen Kommission als sehr erfolgreich. „Das Kulturerbe hatte ursprünglich nicht die Priorität der Kommission für den Bewilligungszeitraum 2014 bis 2020“, teilte Sprecherin Simona Cigánková in dieser Woche mit. Die Gelder aus dem IROP-Programm sind ein Teil des Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (ERDF). Das Kulturministerium ist nun der fachliche Garant bei der Auswahl und Antragstellung, während die administrative Verteilung der Gelder seit zwei Jahren dem Ministerium für Regionalentwicklung obliegt.
Auf der Website des Kulturministeriums wurden mehrere hundert Baudenkmäler veröffentlicht, die für Zuwendungen in Frage kommen. Darunter sind Bauwerke, die bereits ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen worden, wie auch Aspiranten auf den begehrten Titel. Weiterhin befinden sich nationale Kulturdenkmäler und mögliche zukünftige Kulturdenkmäler unter den Objekten.
Im Förderzeitraum 2007 bis 2014 hat Tschechien für die Förderung von Kulturprojekten insgesamt 5,7 Milliarden Kronen (209,2 Millionen Euro) aus europäischen Fonds erhalten. Aus dem tschechischen Staatshaushalt floss eine weitere Milliarde mit ein. Zu den abgeschlossenen Projekten zählt das Barockhospital Kuks, das für 450 Millionen Kronen (16,5 Millionen Euro) restauriert wurde. Ein weiteres Beispiel ist das „Nationale Zentrum für Theater und Tanz“ im südmährischen Schloss Valtice. Die Kosten für das Projekt lagen bei 134 Millionen Kronen (4,9 Millionen Euro), in dieser Woche wird es eröffnet.