Umfrage: Immer mehr Firmen beklagen Fachkräftemangel – auch in Tschechien
Die Zahl der Arbeitgeber, die Probleme haben, die bei ihnen freien Arbeitsplätze mit entsprechend qualifizierten Arbeitnehmern zu besetzen, wächst weltweit und auch in Tschechien. Im Weltmaßstab hat der Anteil solcher Firmen in diesem Jahr weiter zugenommen, im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres stieg er von 36 auf 38 Prozent. In Tschechien war dieser Zuwachs noch kräftiger, er stieg von 11 auf 18 Prozent. Das geht aus den Ergebnissen einer Erhebung der Personalmanagement-Firma Manpower Group hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde.
Der prozentuale Anteil von Arbeitgebern, die mit der Einstellung von geeignetem Personal für die von ihnen angebotenen Arbeitsplätze Probleme haben, ist auch weitgehend abhängig von der Wirtschaftslage. Dies belegen folgende Zahlen: Vor der wirtschaftlichen Krise, die im Jahr 2008 begann, gab es größere Sorgen. Im Jahr 2006 beklagten weltweit 40 Prozent der Arbeitgeber die für sie ungünstige Situation am Arbeitsmarkt, ein Jahr später waren es 41 Prozent. Ab dem Jahr 2008 ging der Anteil auf 30 bis 31 Prozent zurück. Mit dem Einsetzen der Konjunktur aber ist er wieder gestiegen, mittlerweile wie schon erwähnt auf nunmehr 38 Prozent.
„Trotz der relativ hohen Arbeitslosigkeit finden Unternehmen nur schwer geeignete Anwärter für eine ganze Reihe von Arbeitsstellen. Gerade heutzutage, in einer Zeit des rasanten technologischen Fortschritts, ändern sich die Anforderungen der Firmen an die Arbeitnehmer weit schneller, als es die landesweit vorhandenen Strukturen zur Qualifizierung der Bevölkerung hergeben. Zudem führt die demografische Entwicklung dahin, dass die im aktiven Arbeitsprozess befindliche Bevölkerungsgruppe weiter schwindet“, erläutert die Generaldirektorin der Manpower Group Tschechien und Slowakei, Jaroslava Rezlerová. „Wir erwarten, dass der Fachkräftemangel am Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren noch spürbarer werden wird“, ergänzt die Direktorin.
Die schlechtesten Ergebnisse bei der optimalen Besetzung von Arbeitsplätzen weisen wie schon in den zurückliegenden Jahren Japan und Peru aus. In Japan beträgt der Anteil der diesbezüglich unzufriedenen Firmen 83 Prozent, in Peru 68 Prozent. Zu den Ländern, die im Gegensatz dazu weit zufriedener sind, gehören Irland, Großbritannien und Spanien. Auch in Tschechien sei die Situation relativ günstig, doch im Vergleich zum Vorjahr sei der Anstieg von sieben Prozent schon etwas alarmierend, bemerkt Rezlerová.