Zwei Fünftel aller Tschechen fürchten sich vor Jobverlust

Arbeitsamt

Zwei Fünftel aller Tschechen im erwerbsfähigen Alter haben Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Dies ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Stem, über die die Presseagentur ČTK am Montag informierte.

Am meisten fürchten demnach Menschen kurz vor der Rente um ihren Job. Zudem haben finanziell weniger abgesicherte Personen vermehrt entsprechende Sorgen: „In der finanzschwächsten Bevölkerungsgruppe äußerten 59 Prozent Angst um ihren Arbeitsplatz, während es in der Gruppe der am meisten Abgesicherten nur 20 Prozent waren“, heißt es in der Studie.

Illustrationsfoto: Filip Jandourek,  Tschechischer Rundfunk

Im Vergleich zu den vorherigen Erhebungen wurde bei der jüngsten Erhebung ein höherer Anteil an Menschen gezählt, die im Falle eines Arbeitsplatzverlustes bereit wären, in einem anderen Sektor zu arbeiten. Insgesamt äußerten sich so zum Zeitpunkt der Befragung im Mai dieses Jahres 89 Prozent. Vor drei Jahren waren es noch 82 Prozent. „Diese Entwicklung sollte man sich angesichts des Aufkommens künstlicher Intelligenz zu Nutzen machen“, sagte Kateřina Duspivová von Stem.

Sechs von zehn Studienteilnehmern gaben an, bereit zu sein, für weniger Gehalt zu arbeiten, sollte ein Verlust ihres Arbeitsplatzes unmittelbar drohen. Der Wert liegt damit genauso hoch wie in den beiden Vorjahren und ist der niedrigste seit der Jahrtausendwende. Den Grund hierfür sehen die Soziologen im starken Inflationsdruck: „Wegen der enormen Preisanstiege in der letzten Zeit können viele Menschen höchstwahrscheinlich nicht für weniger Geld arbeiten“, so die Analytiker.