Tschechische Krone weiter auf Talfahrt – Sechsjahrestief erreicht
Die tschechische Krone ist auch in dieser Woche auf Talfahrt. Das Wall Street Journal hat ihr – und nicht dem russischen Rubel – daher am Dienstag den fragwürdigen Titel der weltweit am schlechtesten laufenden Währung („The World´s Worst Performing Currency“) im neuen Jahr 2015 verpasst. Gegenüber dem Dollar hat die Krone seit dem 2. Januar bereits 5,4 Prozent an Wert eingebüßt. Fachleute fragen sich nun, welche Reaktionen möglich sind.
Am Montag erreichte die Krone ein Sechsjahrestief. Die tschechische Währung fiel auf einen Kurs von 28,45 Kronen zum Euro. Gegenüber dem Dollar stand sogar ein Neunjahrestief von 23,99 Kronen zu Buche. Hintergrund waren enttäuschende Ergebnisse aus dem Einzelhandel. Diese Branche verzeichnete im November eine vergleichsweise enttäuschende Umsatzsteigerung von 0,8 Prozent, dabei waren 1,8 Prozent erwartet worden. Ins Rutschen gekommen war die Krone aber bereits am Freitag, nachdem die Tschechische Nationalbank (ČNB) die neuesten Konjunkturdaten veröffentlicht hatte. Dabei wurde klar, dass das Ziel von 2,0 Prozent Inflation hierzulande sehr deutlich verfehlt wurde: Die Rate lag im Dezember bei 0,1 Prozent. Der Autor des Wall Street Journals glaubt, dass die Tschechische Nationalbank jetzt nur eine Option hat: Nachdem der Leitzins bereits am absoluten Minimum liegt, sei einzig die Fixierung des Kronenkurses auf einem niedrigeren als dem bisherigen Level möglich. Das bisherige Ziel der ČNB liegt bei einem Tauschwert von 27 Kronen je Euro. Am Montag dementierte mit Jiří Rusnok jedoch ein prominentes Mitglied des sogenannten Bankenrates der Nationalbank eine Senkung des Zielkurses. Derzeit bestehe kein Grund zur Änderung am Wert von 27 Kronen je Euro, so Rusnok. Diese Aussage beruhigte den Devisenmarkt aber nur zeitweilig.