ČEZ und Albanien beenden definitiv Streit um Energieversorger Shpërndarje
Der tschechische Energiekonzern ČEZ und Albanien haben ihre im Juni dieses Jahres getroffene Vergleichsvereinbarung dieser Tage offiziell bestätigt. Das unterzeichnete Dokument trat daher mit sofortiger Wirkung in Kraft. Der Vereinbarung zufolge erhält ČEZ bis zum Jahr 2018 in jährlichen Raten vom albanischen Staat eine Entschädigung in Höhe von 100 Millionen Euro. Die Summe entspricht in etwa der Startinvestition, die der tschechische Konzern in den Kauf des albanischen Energieversorgers Shpërndarje gesteckt hatte. Im Gegenzug dazu zieht ČEZ seine Klage gegen Albanien vor einem internationalen Schiedsgericht zurück, informierte die Sprecherin des Konzerns, Barbora Půlpánová, am Donnerstag.
„Beide Seiten haben die vertraglich vereinbarten Aufschub-Bedingungen erfüllt. Der ausgehandelten Überweisung der Ratenzahlung auf unser Konto steht somit nichts mehr im Wege“, erklärte ČEZ-Generaldirektor Daniel Beneš. Zu den sogenannten Aufschub-Bedingungen gehört die Ausstellung einer Bankbürgschaft durch den albanischen Staat. Diese Bürgschaft wurde von der Regierung in Tirana bewilligt und vom albanischen Parlament ratifiziert. Die Erfüllung der vereinbarten Aufschub-Bedingungen haben sich beide Streitparteien gegenseitig bei einer Verhandlung in Wien bestätigt, sagt ČEZ-Sprecherin Půlpánová.
Das relativ schnelle Einlenken Albaniens in diesem Streit ist damit zu erklären, dass der Balkanstaat eine EU-Mitgliedschaft anstrebt. Ohne den jetzt bekräftigten Kompromiss drohte den Albanern, dass die Verleihung des EU-Kandidatenstatus an ihr Land bis auf unbestimmte Zeit ausgesetzt würde.