Bergbauunternehmen OKD entlässt weitere 300 Mitarbeiter
Das Bergbauunternehmen OKD (Ostravsko-karvinské doly) in Mährisch-Schlesien entlässt weitere 300 Mitarbeiter. Wie OKD-Sprecher Marek Síbrt am Mittwoch bekanntgab, sind davon hauptsächlich Büroangestellte im oder kurz vor dem Rentenalter betroffen. Damit sinkt die Anzahl der Beschäftigten auf etwa 11.000. Im vergangenen Jahr fanden noch etwa 12.000 Menschen ihr Auskommen bei dem Bergbaubetrieb in Karviná.
Wegen der derzeit außerordentlich schwierigen Bedingungen auf den Weltmärkten für Steinkohle müsse die Firma Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz ergreifen, so der Sprecher weiter. Die Preise für Kohle sind laut OKD in den vergangenen drei Jahren um zwei Drittel zurückgegangen. Auch die Anzahl der Arbeiter unter Tage soll nach und nach verringert werden. Statt Massenentlassungen soll sich dieser Prozess jedoch über den Renteneintritt oder Kündigungen auf Arbeiterseite regeln. Die Entscheidung über die Entlassungen wurde im Einvernehmen mit den Vertretern der Gewerkschaft gefällt. Der Vorsitzende der Bergarbeitergewerkschaft, Jaromír Pytlik, sagte, der Rückgang des Kohleabbaus werde sich wohl oder übel in der Anzahl der Angestellten niederschlagen. Allerdings müsse die beste und sozialverträglichste Lösung gefunden werden. Die entlassenen Angestellten der OKD erhalten eine Abfindung von sechs Monatslöhnen. Mit dem Programm „Neue Schicht“ (nová šichta) möchte das Unternehmen die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz oder den Gang in die Selbstständigkeit unterstützen. Síbrt machte darauf aufmerksam, dass OKD in diesem Jahr auch Mitarbeiter eingestellt habe. Dabei handelt es sich überwiegend um Nachwuchskräfte, um der bestehenden Überalterung der Belegschaft entgegenzuwirken.
OKD hat im Laufe des Jahres etwa 1000 Menschen entlassen. Auch die Zuliefererbetriebe reduzierten ihre Arbeiterschaft. Die Zahl der Beschäftigten schrumpfte von 4500 im vergangenen Jahr auf derzeit 3200. Die Firma OKD gehört dem internationalen Bergbauunternehmen New World Resources (NWR).