Tschechische Arktis-Forscher auf Spitzbergen erhalten dauerhafte Station
Spitzbergen ist eine Inselgruppe im Norden des Atlantiks. Das Landstück wird von Norwegen verwaltet und dient vielen Nationen zur Arktisforschung. Auch tschechische Forscher fahren bereits seit 2007 für Experimente in den hohen Norden. Nun wird dies für sie einfacher, denn Tschechien hat dort eine dauerhafte Forschungsstation eingerichtet.
Seit Dienstag können nun die ersten Arktisforscher die neue Station beziehen. Sie bietet Platz für bis zu 20 Wissenschaftler und Studenten. Etwa 30 Millionen Kronen (1,1 Millionen Euro) hat das tschechische Bildungsministerium für die Station zur Verfügung gestellt. Dies sei eine Investition gewesen, die sich rechne: Nun müsse die tschechische Forschungsmission nicht mehr so viel Material transportieren und nicht mehr für die Unterbringung des Personals aufkommen, sagt Elster. Zudem sei Spitzbergen der ideale Standort für wissenschaftliche Forschungen über die Arktis, erläutert Elster:
„Spitzbergen ist die nördlichste Inselgruppe in Europa, das heißt, durch dieses Gebiet gelangt man am leichtesten in die hohe Arktis. Sonst müssten wir in die russischen Teile der Arktis oder in die kanadischen Gebiete reisen, was aber logistisch sehr ungünstig wäre. Zudem ist Spitzbergen eine Gegend, in der sich der Klimawandel besonders zeigt. Und wir sind eingeladen worden, diesen Wandel zu erforschen.“An den Untersuchungen zur biologischen und klimatischen Diversität der Arktis sind zahlreiche Nationen beteiligt. Koordiniert werden sie vom norwegischen Polarinstitut. Die tschechischen Wissenschaftler wollen eine Landkarte der Flora und Fauna der hohen Arktis entwickeln. Daneben wurden zwei meteorologische Stationen eingerichtet, um die Veränderungen mit dem Klimawandel abgleichen zu können. Josef Elster:
„Wir wollen in Zukunft auch Erkenntnisse aus der Forschung im Bereich der unbelebten Natur heranziehen. So können wir dann in Budweis an der Universität mit einem kompletten Team langfristig den Wandel untersuchen, der sich in der Arktis vollzieht.“Die nun anlaufende Forschungsmission wird vier Jahre dauern. Wie es danach mit der Station weitergeht, ist noch nicht geklärt.