Attentat von Sarajevo: Ausstellung über Thronfolgerpaar auf Schloss Konopiště
Demnächst jährt sich zum 100. Mal das Attentat von Sarajevo. Die Opfer des Attentats vom 28. Juni 1914 waren der Thronfolger Österreich-Ungarns, Erzherzog Franz Ferdinand, und seine Gattin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg. Die Krise, die durch den Anschlag ausgelöst wurde, führte zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie hatten einen starken Bezug zu Böhmen, denn Schloss Konopiště südlich von Prag war die Hauptresidenz des Paars. In der Ausgabe der Sendereihe „Reiseland Tschechien“ vor zwei Wochen haben wir Sie zum ersten Mal in das Schloss geführt. Dort wurde vor kurzem eine Sonderausstellung mit dem Titel „Verbundenheit im Leben und im Tod“ eröffnet. Sie dokumentiert das Leben von Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie. Heute setzen wir die Führung durch die Ausstellung fort.
„Zu den einzigartigen Exponaten gehören Auszeichnungen, die Franz Ferdinand an dem schicksalhaften Tag in Sarajevo an seine Uniform geheftet hatte. Es sind Originalauszeichnungen, die sehr selten ausgestellt werden. Sie stammen nicht aus den Sammlungen unseres Schlosses. Wir haben sie aus dem Prager Nationalmuseum geliehen.“
Bis heute bestehen Spekulationen darüber, warum Sophie ihrem Mann auf der schicksalshaften Reise im Juni 1914 nach Bosnien begleitete. Die Kastellanin:
Fotografien, Zeitungsartikel und Zitate aus Erinnerungen längst verstorbener Zeitzeugen beschreiben die Reise nach Sarajevo detailliert. Jiří Chramosta hat diese Dokumente zusammengestellt.
„Es handelt sich um Gegenstände aus unseren Sammlungen: Dazu gehört das Hemd des Erzherzogs, das er am Tag des Attentats trug. Zu sehen ist hier zudem das Handtuch von Sophie Chotek. Wir zeigen auch die Kugel, die Sophie tödlich verletzte. Ausgestellt sind zudem die Sterbemasken von Franz Ferdinand und Sophie, die in der ersten Nacht nach dem Attentat gemacht wurden.“
Die Schlossverwaltung hat anlässlich des 100. Jahrestags des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs nicht nur die Ausstellung über das Thronfolgerpaar zusammengestellt, sondern sie plant auch weitere Veranstaltungen. So wird beispielsweise am 31. Mai im nahen Benešov / Beneschau ein internationales Treffen der Vereine für Militärgeschichte stattfinden. Marie Krejčová fährt fort:„Im Juni wird in Konopiště Fronleichnam im Zeichen der Geschichte stehen – als Fest genau 100 Jahre, nachdem hier Franz Ferdinand an den Feierlichkeiten teilnahm. Am 28. Juni wird dann in der Schlosskapelle eine Totenmesse für den Erzherzog und seine Frau gelesen. Zelebrant wird Kardinal Dominik Duka sein.“
Die Ausstellung „Verbundenheit im Leben und im Tod“ ist auf Schloss Konopiště noch mindestens bis Jahresende zu sehen. Zur Ausstellung wurde auch ein kleiner Bildband in Deutsch und Englisch herausgegeben.