Wirtschafts-Wochenrückblick: 22.-28. Januar
Aus der tschechischen Wirtschaft wurden im Januar vermehrt Daten und Bilanzen zum Jahr 2013 veröffentlicht. Einige davon sind im Wirtschafts-Czech zusammengefasst, es sind Meldungen aus der Ökonomie vom 22. Januar bis zum 28. Januar 2014.
Auch die Tschechischen Bahnen (ČD) haben im vergangenen Jahr mehr Reisende befördert als im Vorjahr 2012. Der Zuwachs betrug eine halbe Million Fahrgäste. Insgesamt haben 169,3 Millionen Personen die Dienstleistungen der Staatsbahn genutzt.
Das Transportaufkommen der Bahn steigt seit drei Jahren kontinuierlich. Dies sei vor allem auf die schrittweise Modernisierung der Züge zurückzuführen, sagte der stellvertretende ČD-Generaldirektor für Personenverkehr, Michal Štěpán. Die Zahl der Fahrgäste stieg am meisten in Fernzügen und im Personennahverkehr an. Zudem verlängerte sich die Strecke, die die Reisenden mit dem Zug zurücklegten. Im Durchschnitt war sie 41 Kilometer lang. Die Transportleistung der Bahn stieg somit im Jahresvergleich um 14 Millionen Personenkilometer.
Am Mittwoch vergangener Woche wurde indes publik, dass auch tschechische Firmenbesitzer immer häufiger die Steuerparadiese zu nutzen wissen. Die Zahl der tschechischen Unternehmen, deren Eigentümer in einem der ausländischen Steuerparadiese seinen Sitz hat, ist im vergangenen Jahr gestiegen. Ende 2013 waren 13.074 Firmen in Ländern mit einer niedrigen Besteuerung gemeldet, dies waren 371 mehr als im Vorjahr. In das Grundkapital ihrer Unternehmen investierten diese Eigentümer fast 400 Milliarden Kronen (14,5 Milliarden Euro). Das entspricht etwa 16 Prozent des gesamten Grundkapitals der tschechischen Firmen. Von den Steuerparadiesen weiterhin am meisten gefragt sind die Seychellen und Zypern. Das gab die Beraterfirma Bisnode bekannt, die als größter europäischer Anbieter von Wirtschaftsinformationen gilt.
Am Freitag meldete sich schließlich der designierte Finanzminister Andrej Babiš zu Wort. Er habe die Absicht, 350 Milliarden Kronen (etwa 13 Milliarden Euro) aus den Reserven der tschechischen Nationalbank zur Schuldentilgung einzusetzen, so Babiš. Die Nationalbank konterte den Vorstoß mit dem Hinweis, dass eine solche Reserve überhaupt nicht vorhanden sei.
Im Tschechischen Fernsehen hatte Babiš zuvor folgende Rechnung präsentiert: Wenn man 1700 Milliarden Kronen Schulden habe und auf den Konten der Nationalbank nicht verzinste 350 Milliarden lägen, müsse man diese zur Schuldenreduktion einsetzen. Der Sprecher der Nationalbank, Tomáš Zimmermann, hielt dem entgegen, dass auf den Konten der Bank derzeit lediglich rund 51 Milliarden Kronen lägen. Dies seien jedoch keine Reserven, sondern Rücklagen des Staates aus dem vergangenen Jahr, die für die laufenden Kosten verschiedener staatlicher Organisationen vorgesehen seien. So vermeide der Staat unnötige Kredite, erklärte Zimmermann.