Neuwahl Ende Oktober – Wahlkampagne beginnt
Die vorgezogene Neuwahl wird am 25. und 26. Oktober stattfinden. Präsident Miloš Zeman hat die Vorsitzenden der im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien am Freitag auf die Prager Burg eingeladen, um ihnen den Termin offiziell mitzuteilen. Die Parteien haben aber schon vorher mit Vorbereitungen für den Wahlkampf begonnen.
„In den Ländern westlich von Tschechien ist es durchaus üblich, dass Vertreter der Gewerkschaften für die sozialdemokratische Partei oder ähnliche Parteien kandidieren.“
Diese Meinung teilt auch der Vizevorsitzende der konservativen Top 09, Miroslav Kalousek. Er sieht in Zavadils Kandidatur ein anderes Problem:„Die Verknüpfung von Sozialdemokraten und Gewerkschaften ist nicht ungewöhnlich, nicht nur in der Tschechischen Republik. In vielen Ländern werden ehemalige Gewerkschafter sozialdemokratische Politiker. In diesem Fall ist es aber offensichtlich, dass in der sozialdemokratischen Partei ein Kampf tobt. Nicht der eigentliche Parteivorsitzende Sobotka ist der Chef, sondern Präsident Miloš Zeman. Die Kandidatur von Zavadil, der ein Berater des Präsidenten ist, belegt, dass Miloš Zeman seine Leute auf der Kandidatenliste der Sozialdemokraten durchgesetzt hat.“
Zavadil weist diese Interpretation jedoch zurück.
„Ich bin weder ein Mann von Präsident Zeman, noch ein Mann von Parteichef Sobotka. Ich habe meine Kandidatur keinesfalls mit dem Staatspräsidenten oder einer anderen Person konsultiert. Der Präsident war einer der letzten, die ich davon unterrichtet habe.“
Auch einige Themen der Wahlkampagne liegen bereits vor. Die Sozialdemokraten haben angekündigt, nach einem eventuellen Wahlsieg ein gesamtstaatliches Referendum über die Rückgabe von enteignetem Kircheneigentum abhalten zu wollen. Am Donnerstag hatten bereits die Kommunisten erklärt, ein solches Referendum zum Thema ihrer Wahlkampagne machen zu wollen. Übrigens eine Forderung, die auch Miloš Zeman im Wahlkampf um das Amt des Staatsoberhauptes gestellt hatte.