Hauch von NHL in Prag: Bei Rangers-Show mischte Sparta kräftig mit

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Vor vier Jahren hat die National Hockey League (NHL) damit begonnen, auf der Basis ihrer weltweiten Marketing-Strategie einige ihrer Saisoneröffnungsspiele nach Europa zu verlegen. Das ist in diesem Herbst nicht anders, auch wenn in der tschechischen Hauptstadt diesmal keines dieser Spiele ausgetragen wird. Dennoch profitierte Prag auch in diesem Jahr von der NHL-Offensive. In der Moldaustadt gaben nämlich dieser Tage die New York Rangers ihre Visitenkarte ab.

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Ein Hauch von Manhattan, Brooklyn oder Long Island wehte von Dienstag bis Donnerstagabend in Prag. In der goldenen Stadt zu Gast war nämlich das NHL-Eishockeyteam der New York Rangers, das zu den ältesten und berühmtesten Mannschaften dieser Sportart in Nordamerika zählt. Der 1926 gegründete Renommierclub gehört zu den sechs Gründungsmitgliedern der National Hockey League und hat den begehrten Stanley Cup viermal gewonnen. In Prag starteten die Rangers die abschließende Phase ihrer Vorbereitung auf die neue NHL-Saison, die sie am 7. und 8. Oktober in Stockholm mit zwei Spielen gegen Los Angeles und Anaheim beginnen. Dazu stand am Donnerstag auch eine Begegnung mit dem tschechischen Traditionsverein Sparta Prag auf dem Programm.

Josef Jandač  (Foto: ČTK)
Im vergangenen Jahr, als der amtierende Stanley-Cup-Sieger Boston Bruins zum Saisonauftakt in Europa weilte, traf mit Bílý Tygři Liberec seit längerem eine tschechische Vereinsmannschaft wieder auf ein NHL-Team. Liberec verlor gegen Boston klar mit 1:7.

„Ich hoffe, dass meine Spieler die Aufgabe meistern und ein besseres Ergebnis erzielen als Liberec“, orakelte Sparta-Trainer Josef Jandač noch einen Tag vor der Begegnung mit den Rangers. Nach der Partie konnte er zufrieden konstatieren, dass dies gelungen sei. David Sparta Prag unterlag dem Goliath mit 0:2 und war im ersten Drittel sogar das aktivere Team.

„Ich denke, wir haben das erste Drittel perfekt gespielt. Das belegen unsere vielen Torchancen und Überzahlsituationen, die wir aber leider nicht zu Toren genutzt haben“, sagte Sparta-Angreifer Petr Ton.

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Ab dem zweiten Drittel aber, als die Gäste beide Tore schossen, konnte Sparta nicht mehr ganz mithalten. So sah es jedenfalls Tons Teamkollege Ivan Rachůnek:

„Nach dem ersten Tor sind wir leider etwas passiv geworden. Und mit dem 0:2 gerieten wir endgültig auf die Verliererstraße, denn die Rangers kontrollierten fortan das Spiel.“

Dennoch war Rachůnek sichtlich zufrieden, wie sich Sparta gegen den namhaften Gegner aus der Affäre zog. Zudem konnte man sich von den Top-Profis noch jede Menge abschauen:

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„Man kann sehen, was für eine Übersicht diese Spieler haben und wie stark sie am Puck sind. Kaum einer ihrer Spieler verliert unnötig die Scheibe, und ihr Aufbauspiel ist schnell und unkompliziert.“

Auch Petr Ton hob einen Vorzug der Rangers hervor:

„Von der Schnelligkeit war das ganz etwas anderes als in unserer Liga. Auch wenn die Rangers kleinere Eisflächen als die unsrige gewöhnt sind, läuferisch waren sie eine Klasse für sich.“

Doch auch Sparta durfte sich am Ende eines gelungenen Eishockeyabends, den knapp 11.000 Zuschauer verfolgten, zumindest über ein paar Komplimente freuen:

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„Sparta hat sehr gut und auch schnell gespielt. Anfangs hat uns der Gegner etwas überrascht und auch defensiv sehr gut gestanden. Sparta nutzte zunächst den Vorteil der größeren Eisfläche. Wir mussten uns erst darauf einstellen, danach lief es dann besser für uns“, lobte der Kapitän der Rangers, Ryan Callahan, die Prager nach einem wirklich ansehenswerten Spiel.

Autor: Lothar Martin
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