Fußball: Viktoria Pilsen klopft an die Tür zur Champions League
Auf internationalem Terrain hatte der tschechische Fußball besonders auf Vereinsebene zuletzt wenig zu Lachen. Durch die schwachen Leistungen der Clubs ist Tschechien in der Fünf-Jahres-Wertung der Uefa inzwischen bis auf Platz 20 durchgereicht worden. Um das zu ändern, müssen zumindest ein, zwei Clubs wieder Überdurchschnittliches bieten. Ein Verein, der diesen Anspruch nun scheinbar in die Tat umsetzt, ist der amtierende Landesmeister Viktoria Pilsen. In der Qualifikation zur Champions League sind die Westböhmen nämlich gerade auf der Überholspur und schicken sich an, als erste tschechische Mannschaft nach vier Jahren wieder die Gruppenphase zu erreichen.
Auch für Kapitän Pavel Horváth war die Leistungssteigerung des gesamten Teams nach dem Seitenwechsel der Schlüssel zum Erfolg:
„In der ersten Halbzeit haben wir noch etwas verhalten gespielt, wollten den Gegner erst einmal abtasten und auf keinen Fall kopflos angreifen und in die Zweikämpfe gehen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann unser Pressing nach vorn verlagert und damit den Gegner in die Enge getrieben. Wir wurden in der Offensive gefährlicher und haben dann auch drei Tore geschossen.“Ein Kicker, der besonders zufrieden war mit dem Sieg, war Jung-Nationalspieler Milan Petržela. In den bisherigen Begegnungen der neuen Saison war der dribbelstarke Mittelfeldakteur nämlich noch einiges schuldig geblieben, in Kopenhagen allerdings trumpfte auch er groß auf. Dennoch übte er sich bei seinem Fazit weiter in Zurückhaltung:
„Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet, dass wir hier solch ein tolles Ergebnis erzielen können. Doch in der Runde ist erst Halbzeit, uns erwartet noch das Rückspiel. Gewonnen ist also noch nichts, auch zu Hause müssen wir von Beginn an fighten, als stünde es 0:0. Von daher bleibe ich demütig und werde jetzt keine großen Töne spucken, die ich dann vielleicht noch bereuen könnte.“
Das Rückspiel findet am kommenden Mittwoch in Prag statt. Und in Pilsen hoffen jetzt alle, dass das auch der einzige Dämpfer bleibt: Die Uefa hat das Stadion in Pilsen wegen des Umbaus nicht als Spielort zugelassen.