Radek John ist alt-neuer Chef der VV-Partei
Am Montag um 22 Uhr wurde die umstrittene elektronische Wahl des Vorsitzenden der Partei der Öffentlichen Angelegenheiten (VV) abgeschlossen. Sie hat keine Änderung an der Parteispitze gebracht. Der ehemalige Vizepremier und Innenminister Radek John bleibt nach wie vor der Chef der VV-Partei.
„Es ist fast egal, wer gewählt wird. Radek John ist wohl ein sympathischer, populärer Politiker, aber ein schwacher Parteichef. Karolína Peake kann über ein gewisses politisches Potential verfügen, aber sie bewegt sich seit langer Zeit an der Seite von Vít Bárta. Sie wäre eine Vorsitzende, die mit diesem ehemaligen Chef der Sicherheitsagentur ABL eng verbunden ist.“
Der alt-neue Parteichef Radek John will in seiner Funktion bei Verhandlungen mit den Koalitionspartnern resoluter vorgehen. Seine Partei wolle die „sozialste“ von allen Regierungsparteien bei der Vorbereitung der Reformen im Sozial- und Gesundheitsbereich sein. Er wolle keinen einzigen Schritt ausweichen, betonte John.
„Wir wollen weiterhin gegen die Korruption kämpfen und danach streben, dass die Partei der öffentlichen Angelegenheiten als eine soziale Sicherung die Bürger schützen wird, die arbeiten, Kinder erziehen, Mittelschicht, Gewerbetreibende sind. Ich übertrage den beiden Vizevorsitzenden die Aufgabe, in die Kreise zu fahren und die regionale Struktur aufzubauen.“Der VV-Parteichef John will außerhalb der Regierung bleiben. Diese Möglichkeit locke ihn sogar sehr stark. Die Kommentatorin des Tschechischen Fernsehens Martina Lustigová:
„Wenn die Partei in der Koalition bleiben und Radek John außerhalb der Nečas-Regierung stehen wird, droht der Regierung, dass John die Rolle der Opposition innerhalb der Koalition spielen wird.“Die Vizevorsitzende der stärksten Regierungspartei ODS Miroslava Němcová zeigte sich beunruhigt durch die Aussagen von Radek John:
„Ich möchte Radek John am Anfang bitten, die Verantwortung gegenüber der Koalition, gegenüber dem Regierungsprogramm, gegenüber der Tschechischen Republik zu übernehmen. Ich kann seine Worte nicht akzeptieren, die VV-Partei werde härter gegenüber der Koalition vorgehen. Denn die Koalitionspartner haben das Regierungsprogramm vereinbart, und der Koalitionsvertrag wurde unterzeichnet. Darüber hat man harte Verhandlungen am Anfang geführt. und nun ist keiner an solchen Schießereien interessiert, weder die Koalitionspartner noch die Bürger. Sie wollen sehen, dass sich die Koalition auf etwas geeinigt hat und nun nach diesem Plan fährt.“