„Veranstalter müssen selbst überwachen“ - Minister Fuksa über Bauernmärkte und Betrüger

Minister Ivan Fuksa

Bauernmärkte in den tschechischen Städten werden immer beliebter. 2009 begann diese Welle der Direktvermarktung. Allein in Prag werden mittlerweile etwa zwei Dutzend Bauernmärkte abgehalten, manche nur einmal, andere sogar dreimal die Woche. Der überwiegende Teil der Händler sind Bauern aus der nahen und ferneren Umgebung, die im Schweiße ihres Angesichts Mohrrüben ziehen und Kühe melken. Im einen oder anderen Fall haben aber auch Betrüger den Weg auf die Märkte gefunden. Nichtsdestotrotz unterstützt Landwirtschaftsminister Ivan Fuksa den Gedanken der Direktvermarktung. Am Donnerstag eröffnete er einen neuen Prager Bauernmarkt mit dem Namen František. Till Janzer hat mit Minister Fuksa über die Bauernmärkte und das Vorgehen gegen betrügerische Händler gesprochen.

Minister Ivan Fuksa
Herr Minister, am Donnerstag haben Sie einen neuen Bauermarkt mit dem Namen František eröffnet. Wie hat Ihnen der Markt gefallen?

„Er hat mir sehr gefallen, weil er sich am Ufer der Moldau in schöner Umgebung befindet. Dort, wo Wasser fließt, ist so ein Markt immer sehr viel attraktiver.“

Warum ist es Ihrer Meinung nach wichtig, solche Bauernmärkte und ihren Gedanken zu unterstützen?

„Dadurch werden die Bauern unterstützt, die in eigener Regie ihre eigenen Waren verkaufen. Und für die Käufer ist es eine angenehme Alternative zu den Supermärkten. Es ist eine Möglichkeit, wirklich frische Ware vor dem eigenen Haus zu kaufen oder in der eigenen Stadt.“

Minister Ivan Fuksa
Nun sind leider auch schon betrügerische Händler auf den Bauernmärkten aufgetaucht. Was ist dort passiert?

„Ich bin über zwei Märkte informiert, auf denen Händler Tomaten angeboten haben, die sie zuvor in großen Handelsketten gekauft hatten. Sie haben die Tomaten als eigene Produkte deklariert, die hier in Tschechien gezogen wurden. Solche Betrüger wird es immer geben und es liegt am Kontrollmechanismus des jeweiligen Veranstalters, dies zu überwachen.“

Sie haben auch angeregt, dass bis Ende Mai ein Kodex aufgestellt wird für den Verkauf auf den Märkten. In welcher Weise kann das helfen?

„Der Kodex basiert auf der Zusammenarbeit der erfolgreichen Veranstalter der Bauernmärkte mit dem Landwirtschaftsministerium. Er nennt die Spielregeln, also welche Produkte sich für den Verkauf auf dem Markt eignen, und es wird auch eine Kennzeichnung geben, damit sich die Kunden besser orientieren können und die Möglichkeit ausgeschlossen wird, dass ein Betrüger mit Ware schlechter Qualität dorthin kommt.“

Sie sagten, dass die jeweiligen Veranstalter überwachen sollen. Sind hier nicht unabhängige Kontrollen und Sanktionen angebracht?

Farmer-Markt - farmářský trh  (Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag)
„Aber selbstverständlich. Da verstehen wir uns vielleicht falsch. Alle Verkäufer unterliegen den Standard-Kontrollen durch die tschechische Lebensmittelinspektion, damit die Waren keine Mängel haben und zum Verzehr geeignet sind. Dazu kommt der Zoll, das Finanzamt und in erster Linie die tschechische Handelsinspektion. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Auf den Märkten werden aber Waren verkauft, die in geringen Chargen auf den Feldern von Privathöfen erzeugt wurden. Das wird von den Staatsorganen nicht mehr kontrolliert, sondern gerade der jeweilige Veranstalter wird darüber wachen.“