ČT-Bericht: Tschechische Produkte für das iranische Atomprogramm?
In den vertraulichen Dokumenten aus US-Botschaften, die von der Internetplattform WikiLeaks Ende November veröffentlicht wurden, kam Tschechien bisher nur am Rande vor. Am Dienstag aber berichtete das Tschechische Fernsehen erstmals über eine Depesche, in der Tschechien mit Geschäften zu so genannten Risikoländern in Verbindung gebracht wird.
„Es tut mir leid, aber das Ministerium wird den Inhalt der internen Kommunikation der amerikanischen Administrative nicht kommentieren.“
Auch der tschechische Geheimdienst BIS wollte sich zu der von WikiLeaks veröffentlichten Depesche nicht äußern. Das Interesse des Irans, tschechische Komponenten für sein Atomprogramm zu erhalten, habe BIS jedoch in seinen Jahresberichten festgehalten. Darin sei unter anderem von einem undurchsichtigen Netz an Händlern die Rede, die oft ihren Namen wechseln. Auch ein Fall aus dem Jahr 2007 sei darin aufgeführt, hieß es im Tschechischen Fernsehen.
Die Firma Kovosvit MAS hat im Jahr 2007 vom Ministerium für Industrie und Handel rund 150 Exportgenehmigungen für ihre Werkzeugmaschinen erhalten. Sie wurden nach Russland, die Ukraine, nach China, Indien und in die Türkei exportiert. Die Verkaufsaufträge aus der Türkei habe Kovosvit über die Handelsfirma Ak Makiny erhalten, bestätigte das Fernsehen. Der technische Direktor von Kovosvit MAS, Vladimír Čížek, aber verwies darauf:
„Im beiderseitigen Handelsvertrag wird klar definiert, dass ausschließlich die Türkei das Zielland des Verkaufs ist.“