Christenverfolgung in islamischen Ländern / Sazka-Chef lebt noch vor 1989

Aleš Hušák (Foto: ČTK)

Die Reaktionen auf die Verfolgung von Christen in den islamischen Ländern sowie die weitere Entwicklung um die verschuldete Lotteriegesellschaft Sazka werden in einigen Montagsausgaben der tschechischen Tageszeitungen kommentiert.

Benjamin Kuras
Gegen die Angriffe auf Christen im Irak und das Massaker in Ägypten haben in den vergangenen Tagen einige christliche Organisationen demonstriert. Eine Demonstration gegen die Christenverfolgung gab es inzwischen auch in Bratislava, in Tschechien haben junge Christdemokraten eine Petition initiiert. Der Kommentator und Schriftsteller Benjamin Kuras erinnert in diesem Zusammenhang in der Mladá fronta Dnes daran, dass die Christen in den islamischen Ländern bereits seit Jahren verfolgt werden. Die westlichen Regierungen hätten jedoch lange gleichgültig zugesehen, so Kuras:

„Wir haben den Sinn des politischen Asyls auf den Kopf gestellt. Anstelle der Verfolgten empfangen wir die Verfolger, die dann dafür uns verfolgen. Es ist an der Zeit, dem Asyl seinen echten Sinn wieder zu verleihen. Hunderttausende von Christen wurden in die Grenzregionen des Irak vertrieben, wo sie sehr kärglich leben. Für ihre Rückkehr in ihre Heimatorte ist es nun zu spät, weil wir den Aufbau der dortigen Demokratie verpatzt haben. Wir sollten diese Menschen aber schnellstens zu uns nach Hause bringen – vielleicht mit Hilfe einer Luftbrücke. Die EU plant sowieso, weitere Millionen Menschen aus diesen Ländern aufzunehmen. (…) Die eindrückliche Erfahrung dieser Christen mit Repressionen kann uns nur bereichern. Wir schulden es ihnen, denn sie haben sich auf uns verlassen. Sie werden bereit sein, unsere Freiheit zu verteidigen, auch wenn wir nicht imstande waren, ihre Freiheit zu verteidigen.“


Aleš Hušák  (Foto: ČTK)
Die größte tschechische Lotteriegesellschaft Sazka ist hoch verschuldet. Ihr langjähriger Chef Hušák behauptet jedoch immer wieder das Gegenteil. Und die Mehrheit der Sportverbände, die Aktienanteile an dem maroden Unternehmen haben, vertraut ihm. Kamila Jušková stellt sich in der Lidové noviny die Frage, warum die Aktionäre auch weiterhin bereit sind, diese Propaganda eines solchen Technokraten der Macht zu hören und zu glauben. Jušková antwortet:

Foto: ČT24
„Aus demselben Grund wie vor dem Jahr 1989. Die Methode von Zucker und Peitsche funktioniert vollkommen: Wer gegen uns ist, wird eingeschüchtert; Wer mit uns ist, wird belohnt. Es ist traurig, dass Hušák bislang nicht gemerkt hat, dass sich die Zeiten geändert haben. Und dass die bösen Imperialisten seine Träume zerschlagen werden.“