Lotteriegesellschaft Sazka droht Insolvenz – Minister Dobeš fordert personelle Änderungen
Der größten tschechischen Lotteriegesellschaft Sazka droht die Insolvenz. Der größte Gläubiger von Sazka, der Unternehmer Radovan Vítek, will schon am Montag beim Gericht den Insolvenzantrag stellen. Und zwar dann, wenn die Gesellschaft bis dahin nicht ihre Schulden bei ihm beglichen habe. Der Minister für Schulwesen, Jugend und Sport, Josef Dobeš, rief deshalb am Dienstag die Sazka-Aktionäre zum Handeln auf. Der Tschechische Sportdachverband (ČSTV), der 68 Prozent der Sazka-Aktien hält, prüft indes drei Angebote zum Verkauf von Sazka.
Um die drohende Insolvenz von Sazka zu verhindern, müsste der Hauptaktionär, der Tschechische Sportdachverband, also alles dafür tun, um die Schulden der Lotteriegesellschaft abzubauen, ergänzte Kubátová. Eine andere Möglichkeit sei es, mit den potenziellen Investoren in konkrete Verhandlungen zu treten. Doch das sei bisher nicht geschehen, kritisierte Schul- und Sportminister Dobeš:
„Die an Sazka interessierten Firmen sind große Spieler. Auf der anderen Seite ist das auch eine große Chance für den Sport. Dazu muss aber auf der Seite der Sportverbände ein energisch handelnder und rational auftretender Mann stehen, der die Interessen der Sportverbände sehr hart verteidigt. Andernfalls wird die Situation um Sazka nicht gut für den Sport ausgehen.“Einen solchen Mann hat der Sportdachverband derzeit offenbar nicht in seinen Reihen. Minister Dobeš und seine Ministerkollegen im Kabinett Nečas aber fordern einen frischen Wind, sowohl bei Sazka als auch im Sportdachverband. Weil der sich bisher nicht gezeigt hat, hat die Regierung die staatliche Sportförderung im vergangenen Jahr schon größtenteils direkt an die einzelnen Sportverbände weitergegeben.