Beroun wird „Historische Stadt des Jahres 2009“ in Tschechien
Seit 1992 wird der 18. April alljährlich als Internationaler Denkmaltag begangen. Im Vorfeld des Denkmaltages wird seit 1994 auf der Prager Burg eine tschechische Ortschaft zur „Historischen Stadt des Jahres“ ausgerufen. Der mit einer Million Kronen dotierte Titel ist eine Auszeichnung für die vorbildliche Pflege historischer Denkmäler. Vergangene Woche wurde unter drei Finalisten der Sieger des Jahres 2009 gekürt.
Der Titel „Historische Stadt der Tschechischen Republik im Jahr 2009“ geht an Beroun! Unter dem Beifall der anwesenden Gäste wurde also der mittelböhmischen Stadt Beroun, die rund 30 Kilometer westlich von Prag am Zusammenfluss der Flüsse Berounka und Litavka liegt, die prestigeträchtige Auszeichnung zuteil. Im Finale setzte sich Beroun gegen das nordböhmische Jilemnice / Starkenbach und das südmährische Uherské Hradiště durch. Beroun und Jilemnice hatten bereits im Vorjahr in der Endausscheidung gestanden, in der sie sich allerdings dem mährischen Šternberk hatten beugen müssen. Aber nicht nur aus diesem Grund sieht Berouns Bürgermeister Jiří Besser den Titel als verdienten Lohn für die schon längerfristig währenden Mühen und Investitionen in seiner Stadt an:
„Unsere Auszeichnung haben wir zwar für das Jahr 2009 erhalten, doch der Preis würdigt meiner Meinung nach unsere gesamte, schon 17 Jahre währende Arbeit, die wir bei der Sanierung unseres historischen Stadtkerns und der Vielzahl seiner Denkmäler geleistet haben. Die Liste dessen, was wir restauriert und verschönert haben, ist wirklich lang.“
Die Auszeichnung wird jedes Jahr durch die tschechischen Ministerien für Kultur und Regionalentwicklung verliehen. Zur Bewertung der außerordentlichen Leistungen werden zudem die Experten der Vereinigung historischer Stätten zu Rate gezogen. Ihr Vorsitzender Petr Sedláček erklärte, dass auch diesmal die Wahl nicht einfach war. Dennoch gebe es ganz klare Kriterien, die bei der Bewertung berücksichtigt werden, so Sedláček:„Wir vergleichen und bewerten die Möglichkeiten, die die Städte aufgrund ihrer Einwohnerzahl und ihres Budgets haben. Davon ausgehend schätzen wir ein, wie hoch davon der Anteil ist, den sie in die Denkmalspflege stecken, wie es der Stadt gelingt, ihre Bürger für Verschönerungsarbeiten zu begeistern, wie viele gesellschaftliche Aktionen im Ort stattfinden und anderes mehr.“Nach mehreren Anläufen hat also im vergangenen Jahr die Königstadt Beroun den Wettbewerb gewonnen. Bürgermeister Besser ist jedoch überzeugt davon, dass die Attraktivität des ganzen Landes hinzugewinnt, je mehr Städte der Denkmalspflege größere Beachtung schenken:
„Ich denke, es ist wirklich gut, wenn immer mehr und mehr Städte die Möglichkeit in Angriff nehmen, diesen Preis zu gewinnen. Und das nicht nur wegen der Prämie von einer Million Kronen, sondern weil sie sich damit auch bemühen, das historische Erbe ihrer Städte zu wahren.“