Wettbewerb um historische Stadt des Jahres geht ins Finale

Uherské Hradiště (Foto: Autorin)

Anlässlich des Internationalen Tags historischer Denkmäler, der am 18. April begangen wird, wird in Tschechien seit 1994 die „historische Stadt des Jahres“ gewählt. Diese Woche wurde bekannt gegeben, welche drei Städte für den Preis nominiert wurden.

Uherské Hradiště  (Foto: Autorin)
Um am Wettbewerb um die historische Stadt des Jahres teilnehmen zu können, muss die Gemeinde am Programm der Wiederbelebung der Denkmalschutzzonen teilnehmen. Das Programm, das vor allem zur Bewahrung des Kulturerbes beitragen soll, wird aus dem Staatssäckel finanziert. Der Wettbewerb wird auf zwei Ebenen ausgetragen: zuerst auf regionaler und danach auf gesamtstaatlicher Ebene. Im Finale sind diesmal zwei mährische Städte – Uherské Hradiště und Šternberk – und das südböhmische Jindřichův Hradec / Neuhaus. In der zuletzt genannten Stadt wurde im vergangenen Jahr die Renovierung des Paradieshofs des ehemaligen Jesuitenkollegs erfolgreich beendet. Dort hat das Nationalmuseum für Fotografie seinen Sitz. Vizebürgermeister Alfred Němec hält die Teilnahme am Wettbewerb für wichtig:

Libor Karásek  (Foto: Autorin)
„Es geht um das Prestige. Die Kommission, die über den Sieger entscheiden soll, hat es nicht einfach, weil die Kriterien sehr vielschichtig sind. Wenn Jindřichův Hradec nicht siegt, werde ich aber nicht enttäuscht sein. Auch die Platzierung unter den besten Städten ist eine Herausforderung sowie eine Anerkennung für die Mitarbeiter des Rathauses, die sich um die historischen Denkmäler kümmern und sie so instand halten, wie wir es brauchen.“

Die südmährische Stadt Uherské Hradiště ist mit ihren 26.000 Einwohnern nur wenig größer als Jindřichův Hradec. Uherské Hradiště ist das Zentrum der Folkloreregion der mährischen Slowakei. In den renovierten historischen Sehenswürdigkeiten herrscht wirkliches Leben, sagt Bürgermeister Libor Karásek:

Jaromír Sedlák und Alfred Němec  (Foto: Autorin)
„Wir fangen nie mit der Renovierung eines historischen Baus an, ohne zuvor darüber zu entscheiden, wie er genutzt wird. Bei uns werden nicht nur – wie in manchen Städten – Fenster und Fassaden repariert, sondern wenn schon, dann wird eine Gesamtrekonstruktion durchgeführt. Für unsere Stadt sind die so genannten ´Atrien´ in den historischen Gebäuden typisch. In diesen etwa zehn Atrien, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind, wurden kleine Restaurants und Weinstuben eingerichtet. Die Atrien werden auch für Kulturzwecke genutzt. Dies halte ich für wichtig.“

Die andere mährische Stadt, Šternberk, bekannt durch die gleichnamige Burg, ist mit knapp 14.000 Einwohnern unter den drei Bewerbern um den Preis am kleinsten. In der letzten Zeit wurde der gesamte historische Stadtkern sorgfältig restauriert, erzählt Bürgermeister Jaromír Sedlák:

„90 Prozent des Stadtkerns sind heutzutage wirklich exklusiv. Wir bemühen uns nun darum, Menschen in das Zentrum einzuladen - zu verschiedenen Kulturveranstaltungen, internationalen Treffen und Sportwettbewerben. Dies ist das Vorhaben der Stadt Šternberk.“

Die Sieger-Stadt wird am kommenden Mittwoch auf der Prager Burg bekannt gegeben. Zum Preis gehört ein Zuschuss von einer Million Kronen.