Jubel in Südböhmen: Jindřichův Hradec wurde zur Historischen Stadt des Jahres gewählt

Jindřichův Hradec (Foto: CzechTourism)

Seit 1994 wird in Tschechien die Historische Stadt des Jahres gewählt. Der Titel wird für die beste Denkmalpflege verliehen. Die Resultate des vom Kultusministerium initiierten Wettbewerbs wurden am Mittwoch auf der Prager Burg bekannt gegeben.

Jindřichův Hradec  (Foto: CzechTourism)
Vertreter von Städten aus ganz Tschechien haben sich im Spanischen Saal versammelt, um sich anlässlich des bevorstehenden Internationalen Denkmal-Tages über die Wiederbelebung von historischen Sehenswürdigkeiten auszutauschen. Drei Bürgermeister waren besonders gespannt – ihre Städte waren für den Titel „Historische Stadt des Jahres“ nominiert worden. Nach Grußworten von Regierungsmitgliedern und Fachansprachen von Denkmalschutzexperten war es endlich so weit. Der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses Miloslav Vlček verkündete:

„Zur historischen Stadt des Jahres 2007 wurde die Stadt Jindřichův Hradec gewählt.“

Begeisterung herrschte unter den Vertretern der südböhmischen Stadt. Enttäuscht waren dagegen die Bürgermeister der beiden mährischen Städte – Uherské Hradiště und Šternberk, die sich auch ins Finale des Wettbewerbs durchgekämpft hatten.

Bürgermeister Karel Matoušek  (Foto: Autorin)
Die 22.000 Einwohner zählende Stadt Jindřichův Hradec, zu Deutsch Neuhaus, wurde diesmal bereits zum dritten Mal für den Titel nominiert. Bekannt ist die Stadt vor allem durch das Schloss- und Burgareal. Sie kann jedoch den Besuchern viel mehr an historischen Sehenswürdigkeiten bieten, wie die Stadtväter betonen. Bürgermeister Karel Matoušek ist seit zehn Jahren im Amt und hat alle drei Finalrundenteilnahmen seiner Stadt selbst miterlebt:

Jindřichův Hradec  (Foto: CzechTourism)
„Ich freue mich unglaublich über die Anerkennung. Das sage ich ganz aufrichtig. Wir kümmern uns um die historischen Bauten schon seit vielen Jahren. Denkmalschutz kann man mit einem Langstreckenlauf vergleichen. Als ich hier im Jahre 2000 neben Vertretern der damaligen Siegerstadt Kutná Hora / Kuttenberg stand, habe ich geglaubt, dass wir mit so einer bekannten Stadt, wo Millionen Kronen in die Renovierung der Denkmäler investiert werden, ohnehin nicht Schritt halten können. Und jetzt haben wir doch gewonnen. Unsere Stadt ist nicht nur eine Kulisse für Touristen, sondern sie lebt wirklich – auch nach dem Ende der Touristensaison. Der Titel freut uns alle sehr.“

Die Veranstalter des Wettbewerbs von der Vereinigung der historischen Städte schätzten vor allem die Renovierung des Paradiesgartens im ehemaligen Jesuitenkolleg in Jindřichův Hradec hoch ein, wo das Nationalmuseum für Fotografie seinen Sitz hat. Für den Sieg bekam die Stadt aus der Staatskasse einen Zuschuss von einer Million Kronen. Am Wettbewerb nahmen diesmal 42 Städte aus ganz Tschechien teil.