Frenštát pod Radhoštěm: Letzter Zug mit Sowjetsoldaten verließ die Stadt vor 20 Jahren
Vor 20 Jahren, genau am 26. März 1990, stand die im Ausland kaum bekannte Kleinstadt Frenštát pod Radhoštěm im Nordosten des Landes im Fokus der internationalen Medien. An diesem Tag haben die letzten sowjetischen Soldaten, die Stadt verlassen. Nach Frenštát kamen sie im Januar 1969 nach der Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahr zuvor. Ihr Aufgebot zählte über 2000 Männer. Hinzu kamen noch ungefähr genauso viele Familienangehörige. Am 26. März 2010 hat man sich in Frenštát bei einer Veranstaltung an das historische Ereignis ihres Rückzugs erinnert.
Nach der Kinovorstellung konnte man noch mit den anwesenden Zeitzeugen diskutieren. Der damalige Bürgermeister Karel Miček konnte dabei über jenen „Gewinn“ erzählen, den man schließlich teuer bezahlen musste. Frenštát hat nämlich rund 270 Wohnungen sowie mehrere Gebäude im weiten Kasernenareal erworben. Das von den Russen Zurückgelassene musste man aber Jahre lang sanieren:
„Das alles hat 250 bis 300 Millionen Kronen gekostet. Wir haben dafür Subventionen erhalten. Ich muss sagen, dass der Staat damals großzügig war. Vielleicht, weil wir hierzulande die ersten waren, wo der Rückzug der Sowjetarmee begonnen hat“.
Mit den hinterlassenen Umweltschäden in seiner Umgebung hatte Frenštát lange zu kämpfen. Einige Spuren gibt es bis heute. Zum Beispiel in der Gemeinde Trojanovice. An die von den Russen zurückgelassene Mülldeponie hat man sich bis heute nicht herangewagt.