Tschechen gewinnen zweimal Gold bei begeisternder Rad-Cross-WM in Tábor
Am vergangenen Wochenende fand im südböhmischen Tábor die 61. Weltmeisterschaft im Rad-Cross statt. Hierzulande ein Highlight ersten Ranges, denn in dieser beinharten Sportart gehören tschechische Rennfahrer seit Jahr und Tag zu den Weltbesten. Und ihre Fans wurden auch diesmal nicht enttäuscht.
„Ich habe nach unten auf beide Vorderräder geschaut und gesehen, dass mein Rad 20 bis 30 Zentimeter vorne lag. Ich habe es sofort gesehen.“
Der Jubel zum Auftakt war also groß bei den Tschechen, die in dieser Altersklasse den bereits achten WM-Titel feiern konnten. Damit sind sie Weltspitze. Hauptwettbewerb ist jedoch das Eliterennen, in dem Profis wie Amateure antreten. Und auch hier hatte Tschechien mit Zdeněk Štybar ein ganz heißes Eisen im Feuer. Der 24-jährige Rennfahrer aus der Stadt Stříbro, was übersetzt Silber heißt, konnte sich seinen Traum vom Gold erfüllen. Nach dem Zieleinlauf war er noch ganz angetan von der Atmosphäre an der Rennstrecke:„An jedem Meter der Strecke standen enthusiastische Zuschauer, die ins Horn bliesen, uns anfeuerten und die gegen die Banden trommelten.“Und die Anfeuerung hatte er gut gebrauchen können. Wegen eines Defekts am Rad fiel Štybar zwischenzeitlich auf Rang zwölf zurück. Doch die Fans trieben ihn zu einer tollen Aufholjagd, die er dann mit einem überzeugenden Sieg krönte. Die Zieleinfahrt hat er dann auch in vollen Zügen ausgekostet:
„Die letzten 100 Meter waren einen einziger Traum. Die Leute haben derart gejubelt, dass ich die letzten 50 Meter nur noch die Augen geschlossen und die Atmosphäre genossen habe.“
Nach Radomír Šimůnek sen., der 1991 die damalige Kategorie der Profis gewonnen hat, kommt also nun zum zweiten Mal der „König unter den Querfeldein-Pedaleuren“ aus Tschechien bzw. der Tschechoslowakei. Und wenn es nach Zdeněk Štybar geht, sollte das nächste WM-Elite-Gold schon recht bald folgen:
„Ich hoffe nicht, dass es weitere 19 Jahre dauern wird.“Mit der zweitägigen Rad-Cross-WM in Tábor waren jedoch nicht nur die Sieger und die Medaillengewinner sehr zufrieden. Der deutsche Rennfahrer Sascha Weber, der in der Klasse bis 23 Jahre Achter wurde, sprach gegenüber Radio Prag aus, was fast alle Teilnehmer zur Strecke und zur Zuschauerbegeisterung zu sagen hatten:
„Die Strecke ist megahart, aber die Sonne scheint und die Zuschauer stimmen hier super mit. Es ist richtig geil hier!“