Davis Cup-Träume zerplatzt: Tschechien unterliegt Spanien im Finale mit 0:5

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Das zu Ende gehende Sportjahr 2009 hielt am vergangenen Wochenende noch ein echtes Highlight parat – das Davis Cup-Finale im Tennis. Es sollte auch der krönende Höhepunkt für die tschechischen Tennisspieler werden, die sich anschickten, die „hässlichste Salatschüssel der Welt“ nach 29 Jahren ein zweites Mal in ihren Besitz zu bringen. Finalgegner war jedoch der übermächtige Titelverteidiger Spanien, der noch dazu in Barcelona auf den Heimvorteil bauen konnte.

Rafael Nadal  (Foto: ČTK)
Rafael Nadal, der Zweite der Tennis-Weltrangliste der Herren, dazu mit Fernando Verdasco und David Ferrer zwei weitere Top-20-Spieler, der von den Gastgebern geliebte Sandbelag und mehr als 14.000 spanische Fans – dem alles musste die tschechische Seite trotzen, sollte im Kräftemessen David gegen Goliath die erhoffte Sensation gelingen. Im Auftakt-Einzel zwischen Nadal und Tomáš Berdych wehrte sich der 24-jährige Tscheche zunächst auch tapfer, verlor den ersten Satz aber dennoch mit 5:7. Danach war Nadal nicht mehr zu stoppen und sorgte nach drei Sätzen für die 1:0-Führung der Hausherren. Berdych musste danach neidlos anerkennen:

Links Tomáš Berdych,  rechts Radek Štěpánek  (Foto: ČTK)
„Ab dem Ende des ersten Satzes spielte Nadal wirklich fehlerfrei. Ich habe alles versucht, was in meinen Kräften stand, aber leider kann ich nur den Hut davor ziehen, was Nadal heute hier gezeigt hat.“

Die Niederlage gegen Nadal hatten die Tschechen jedoch ohnehin fast eingeplant. Umso mehr erhoffte man sich von Radek Štěpánek, der tschechischen Nummer eins, im Duell mit David Ferrer. Und Štěpánek schien die Hoffnungen zu erfüllen. Die ersten beiden Sätze gewann er in beeindruckender Manier. Doch Ferrer gab nicht auf und schlug zurück: Nach mehr als vier Stunden gewann der Spanier den entscheidenden fünften Satz mit 8:6. Auch Štěpánek konnte danach nur konstatieren:

Radek Štěpánek  (Foto: ČTK)
„Die ersten zwei Sätze habe ich das wohl beste Tennis gespielt, das ich je gezeigt habe. Ich habe Ferrer klar beherrscht. Ich wusste aber auch, dass er ein Kämpfer ist, der nie aufgibt. Er hat es nun immer besser verstanden, mein Spiel zu lesen und es zu unterbinden. Bis zum Ende war es nun eine ausgeglichene Partie mit dem besseren Ende für Ferrer. Ich muss mich aber überhaupt nicht schämen, denn ich habe alles gegeben, was in mir steckt.“

Mit der Hypothek des 0:2-Rückstandes gingen Berdych und Štěpánek am Samstag in das Doppel, in dem sie in diesem Jahr noch ungeschlagen waren. In Feliciano Lopez und Fernando Verdasco aber fanden sie diesmal ihre Meister. Nach knapp drei Stunden hatten die Spanier das Match und damit innerhalb von neun Jahren schon zum vierten Mal den Davis Cup gewonnen. Weil Tschechien in den verbleibenden beiden Einzeln Ersatzleute spielen ließ, hieß es am Ende klar 0:5. Radek Štěpánek resümierte schließlich:

Foto: ČTK
„Die Spanier haben den Sieg verdient, sie waren einfach besser. Uns bleibt nichts anderes übrig als ihnen zum Davis-Cup-Gewinn zu gratulieren und zu versuchen, schon im nächsten Jahr einen erneuten Angriff auf die Trophäe zu starten. Dann wollen wir nach Möglichkeit auch den letzten Schritt vollziehen.“

Autor: Lothar Martin
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