Eine singende Legende: Vladimír Mišík live auf der "Národní třída‘"
Prag stand am 17. November ganz im Zeichen der Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der Samtenen Revolution. Auch unser „MusikCzech“ ist diesem Ereignis gewidmet: Am Dienstagabend fand in der Prager „Národní třída’ / Nationalstraße ein Gedenkkonzert statt, bei dem auch einige Ikonen der tschechischen Musikszene auftraten. Unter war ihnen auch Vladimír Mišík, einer jener Sänger, die vom kommunistischen Regime zeitweise mit Auftrittsverbot belegt waren.
Vladimír Mišík ist Gründer der legendären Sechzigerjahre-Band „Matadors“, im Winter 1968 gründete er die Gruppe „Blue Effect“, mit der er auch die „Varaition des Renaissance-Motivs“ erstmals aufgenommen hat. Danach trat er kurz mit der Band „Flamengo“ auf, mit der der Song „Das Huhn in der Uhr“ entstand. Ende der 1970er-Jahre gründete Mišík schließlich die Gruppe „ETC“, mit der er bis heute auftritt. Anfang der 1980er-Jahre erteilte das kommunistische Regime Mišík und ETC Auftrittsverbot, später durften sie nur musizieren, aber nicht singen. Mišík, der vor zwei Jahren seinen Sechziger feierte, beteiligte sich aktiv an der Samtenen Revolution und saß ab 1990 zwei Jahre lang für das Bürgerforum im Tschechischen Nationalrat. Einer der größten Hits von Vladimír Mišík ist „Slunečný hrob“ / „Das Sonnengrab“, der am Dienstag auch den Abschluss des Konzertes in der Prager Nationalstraße bildete.