Aus musikalischem Hause: der Komponist Lubor Bárta
Lubor Bárta stammt aus musikalischem Hause. Der Vater des 1928 im ostböhmischen Lubná bei Svitavy geboren Komponisten war Tenor und Geiger. Bereits ab seinem fünften Lebensjahr spielte der kleine Lubor Geige, im zarten Alter von neun Jahren entstand seine erste Komposition, der „Walzer für Klavier“. Später studierte Bárta Komposition, Geige und Klavier und an der Prager Karlsuniversität Musikwissenschaft. An der Prager Musikakademie war er ab 1948 Schüler des bekannten Dirigenten und Komponisten Jaroslav Řídký. Zur selben Zeit gründete sich in der Stadt Choceň, wo Bárta seit seiner Kindheit lebte, das Ensemble Proud. Als dessen Leiter widmete sich Bárta der Neuinterpretation von alten Volkslidern und schrieb Texte im Geiste des sozialistischen Realismus.
Ab Anfang der 1950er-Jahre koponierte Lubor Bárta zunächst einzelne Kammermusikstücke, bevor er sich ab Mitte der Fünfziger verstärkt der Orchestermusik zuwandte. Seinen ersten Erfolg feierte er bereits 1952 mit seiner Abschlussarbeit an der Akademie, dem „I. Konzert für Violine und Orchester“. Bártas musikalischer Stil ist geprägt von seinen Vorbildern Igor Strawinsky, Béla Bartok, Bohuslav Martinů, Leoš Janáček und George Gershwin. Zu Bártas bekanntesten Orchesterwerken zählen die I. Symphonie von 1955, das Konzert für Viola und Orchester von 1957, das Sie gerade hören oder das II. Konzert für Violine und Orchester von 1970.
Bis 1963 blieb Bárta seiner ostböhmischen Heimat treu und arbeitete dort mit verschiedenen lokalen Ensembles. 1963 nahm Lubor Bárta eine Stelle in der Kontroll- und Revisionskommission des Tschechoslowakischen Komponistenverbandes an, ab 1970 war er in leitender Position des Verbandes tätig. Lubor Bárta starb im November 1972 im Alter von nur 44 Jahren an Krebs.