Hoher Besuch in Tschechien – im September kommt der Papst
Seit Kurzem ist es offiziell: Der Papst wird nach Tschechien kommen - und zwar vom 26. bis zum 28. September. Das Programm von Benedikt XVI. für den Besuch steht ebenfalls bereits fest. Darüber informierte der Vatikan genauso wie tschechische Vertreter der katholischen Kirche bei einer Pressekonferenz in Prag. Pater Norbert Hofmann ist Sekretär der Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum im Vatikan. Janine Kowalke hat mit ihm über die Reise des Papstes gesprochen.
„Wie bei allen Besuchen des Papstes, so handelt es sich auch bei diesem Besuch um einen Pastoralbesuch. De erste Intention ist einfach, die lokale Kirche zu stärken. Tschechien ist ja eines der Länder, das am meisten säkularisiert ist in Europa. Daher wird der Papst sicherlich auf die jüdisch-christlichen Wurzeln Europas zu sprechen kommen. Es ist ihm ein Anliegen, deutlich zu machen, was Europa als christlicher Kontinent seinen christlichen Traditionen verdankt.“
Das klingt so, als käme der Papst auf Missionsreise nach Tschechien.
„Missionsreise, was heißt Mission? Mission heißt Zeugnis geben von Jesus Christus und vom Glauben an Jesus Christus, von der Frohbotschaft. Insofern ist jede Reise des Papstes eine Missionsreise.“
Glauben Sie denn, dass die Botschaft des Papstes in Tschechien ankommt?
„Ich denke, es ist eine kleine Kirche, die die Ermutigung und Bestärkung braucht. Deswegen ist es wichtig, dass er auch dort hinfährt.“
Der Papst wird vom 26. bis zum 28. September hier in Tschechien sein. Am 28. September ist Nationalfeiertag – es ist der Tag der tschechischen Staatlichkeit und der Tag des Heiligen Wenzel. Ist dieser Zeitpunkt bewusst gewählt?
„Natürlich gibt es immer ganz bewusst gewählte Zeitpunkte für einen Papstbesuch, insofern ist das kein Zufall.“
Wie sieht sein Programm aus?
„Er wird in mehrere Städte fahren, er besucht natürlich auch Wallfahrtsstätten. Es gibt Begegnungen mit Seminaristen, es gibt auch eine ökumenische Begegnung. Wie jede Papstreise hat auch diese mehrere Facetten, sie ist sehr bunt – entspricht aber natürlich der Situation der Lokalkirche dort.“
Welches ist der wichtigste Programmpunkt?
„Der wichtigste Programmpunkt ist die Begegnung mit den Priestern dort, mit den Bischöfen, mit den Seminaristen und den Ordensleuten, um sie in ihrer pastoralen Situation zu ermutigen und zu unterstützen.“
Weitere Details zum Aufenthalt des Papstes in Tschechien wurden diese Woche bei einer Pressekonferenz in Prag mitgeteilt. So beginnt Benedikt XVI. sein Programm in Tschechien unmittelbar nach der Landung auf dem Prager Flughafen: Er wird dort bereits eine Ansprache halten. Auf eigenen Wunsch wird er danach das Prager Jesulein in der Kirche St. Maria Victoria auf der Kleinseite besuchen.
Weitere wichtige Programmpunkte sind am darauf folgenden Tag eine große Messe im mährischen Brno / Brünn und am 28. September die Teilnahme an der Wallfahrt zum Staatsfeiertag des Heiligen Wenzel in Stará Boleslav / Altbunzlau. Über den Besuch des Papstes in Boleslav sagte Vladimír Kelnar von der Prager Erzdiözese:
„Während Papst Johannes Paul II. bei einem seiner Besuche den Heiligen Wenzel an dem Ort gewürdigt hat, an dem seine sterblichen Überreste aufbewahrt sind, also im Prager Veitsdam, hat sich Papst Benedikt XVI. hingegen entschieden, den Ort aufzusuchen, an dem Wenzel seinen Märtyrertod starb.“
Papst Johannes Paul II. hat Tschechien übrigens während seines Pontifikats insgesamt dreimal besucht.