ART PRAGUE – Zeitgenössische moderne Kunst im Mánes

Eine Messe für zeitgenössische moderne Kunst aus ganz Europa mitten in Prag. Die traditionsreiche Kunsthalle Mánes beherbergt noch bis 23. Juni die ART PRAGUE. Eine Kunstmesse auf der Künstler und Galeristen internationale Kontakte knüpfen. Künstler aus Deutschland, die hier ausstellen, werden unter anderem von der Initiative eu-expanding-use betreut. Mit ihrem Kurator Robert Macháček sprach Eva Schermutzki.

„Die ART PRAGUE ist zu vergleichen mit bekannten Kunstmessen wie Art Cologne, Art Frankfurt oder eben die Art Basel in der Schweiz. Hier findet ein Zusammenlauf von internationalen Galeristen statt, die sich aus vielen EU-Staaten einfinden und ihre vertretenen Künstler präsentieren.“

Großformatig nackte Frauen, Bettvorleger aus toten Katzen, fragile Skulpturen aus Papier und gestickte Bilder aus Stoff – die Kunstmesse ART PRAGUE präsentiert mittlerweile zum achten Mal moderne zeitgenössische bis schräge Kunst aus ganz Europa. Robert Macháček von der Initiative eu-expanding-use unterstützt Künstler und arbeitet dafür auch mit dem Kulturverein Aachen-Prag zusammen.

„Wir sind eine Non-Profit Organisation genau wie unser Partner Spolek Praha-Cáchy / Aachen. Wir nehmen den Künstlern nichts weg, wir haben an Verkäufen keinen Anteil und wir finanzieren uns über Sponsoren. Die Künstlerinnen und Künstler, die wir vertreten, sind nicht allein aus Deutschland. Wir haben ein internationales Künstlerpublikum. Es sind Künstler aus Polen, Litauen, Malta und eben aus Deutschland dabei.“

Die ART PRAGUE ist für Macháček eine Kunstmesse mit ganz besonderer Atmosphäre. Dazu tragen sowohl Prag als auch das Künstlerhaus Mánes bei:

„Es hat diesen ganz besonderen Charme eines Schmelztiegels aus Mittel-, West- und Osteuropa. Und es ist dieses Heimelige, Intime. Die räumliche Nähe lädt dazu ein mit anderen Kontakt aufzunehmen. Und das ist schön. Ich glaube auch es ist für den Besucher spannender, wenn er nicht einen ermüdenden Gang durch zig Hallen hinter sich bringen muss. Das zeichnet die ART PRAGUE aus: sie finden eine unheimlich pitoreseke Auswahl auf relativ kleinem Raum und das ist wirklich Kunst, das so hinzukriegen.“

Die Auswahl der ausgestellten Kunstwerke dürfte auch potentielle Käufer interessieren. Aber die Wirtschaftskrise macht ja schon weniger exklusiven Bereichen zu schaffen. Der Kurator schätzt die Lage auf dem Kunstmark aber durchaus positiv ein:

„Die Wirtschaftskrise betrifft weitestgehend ganz bestimme Branchen. Aber es gibt eine Unmenge von Sammlern, die von dieser Krise nun überhaupt nicht betroffen sind. Und diejenigen, die ihr Geld in Fonds verloren haben – und trotzdem noch genug haben – besinnen sich und investieren in bleibende Werte, nämlich in Kunst.“

Die einen machen in Gold, andere eben in Kunst. Eine knappe Woche noch kann man sich eine stabile Geldanlage in der Kunsthalle Mánes aussuchen. Vor allem geht es aber darum, moderne Kunst zu genießen. Und so sind auch Besucher eingeladen, deren Geldbeutel vielleicht etwas schmaler ausfällt.

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