Erfolgreiches Sport-Wochenende: WM-Silber, Turniersiege und ein Pokal

Šárka Záhrobská (Foto: ČTK)

Zwar sind in Tschechien bereits alle Augen auf die anstehende Nordische Ski-WM gerichtet. Doch am zurückliegenden Wochenende machten Tschechen vor allem in anderen Sportarten von sich reden.

Šárka Záhrobská  (Foto: ČTK)
Vor allem war es Abfahrtsläuferin Šárka Záhrobská. Bei der Weltmeisterschaft im französischen Val d´Isère holte die Pragerin Silber im Slalom. Sie war als Titelverteidigerin gestartet. Grund um nervös zu sein?

„Ein bisschen war ich schon nervös, aber das hat mich nicht behindert. Die Nervosität kam vor allem wegen des schweren Hanges. Und im zweiten Lauf war der Kurs dazu auch noch anspruchsvoll gesteckt, doch ich habe ihn gut gemeistert.“

Den zweiten Lauf hatte übrigens Šárkas Vater und Trainer Petr Zahrobský gesteckt. Bei der Wahl eines schweren Kurses hatte er an seine Tochter gedacht, wie er später bekannte:

Šárka Záhrobská  (Foto: ČTK)
„Ich war mir zu 95 Prozent sicher, dass Šárka eine Medaille holt. Ich wusste schließlich, dass viele der anderen Frauen am Start psychisch labiler sind als sie. Ich kenne ja die Fahrerinnen ziemlich gut, deswegen war ich festen Glaubens an einen Erfolg.“

Die Rechnung von Petr Zahrobský ging auf. Als seine Tochter nach dem zweiten Lauf im Ziel war, warteten am Start noch die drei Schnellsten aus dem ersten Durchgang: Keine einzige kam mit dem schweren Kurs zurecht, alle drei schieden aus. So musste sich die Tschechin nur der Deutschen Maria Riesch geschlagen geben, die vor ihr ins Ziel kam und dies mit einer noch schnelleren Zeit. Šárka Záhrobská holte damit die dritte Medaille von einer Weltmeisterschaft in Folge. Sie ist nun bereits eine der erfolgreichsten tschechischen Skisportlerinnen überhaupt – und das im Alter von 24 Jahren.

Radek Štěpánek  (Foto: ČTK)
Eine weitere hervorragende Nachricht über sportliche Erfolge der Tschechen kommt aus dem amerikanischen San José: Tennisspieler Radek Štěpánek hat beim dortigen ATP-Turnier den Titel sowohl im Einzel, als auch mit seinem deutschen Partner Tommy Haas im Doppel gewonnen. Für den 30-jährigen tschechischen Tennisspieler ist es der zweite Turniersieg in der noch jungen Saison. Dazu muss man wissen, dass Štěpánek in seiner gesamten Karriere erst vier Mal ein Turnier gewinnen konnte.

Ebenso erfreulich aus tschechischer Sicht war das Geschehen in Heerenveen, wo am Wochenende der Weltcup der Eisschnellläufer stattfand. Mit einem souveränen Sieg über 5000 Meter sicherte sich Martina Sáblíková den Gesamtsieg in der Langstrecken-Wertung.

Martina Sáblíková  (Foto: ČTK)
„Ich bin darüber sehr froh, dass der Gesamtsieg vorzeitig gelungen ist“, bekannte eine sichtlich ausgepumpte Sáblíková hernach.

Denn noch steht eine Weltcup-Veranstaltung an: Zum Saisonfinale nach Übersee fliegt Martina Sáblíková nun ohne Belastung, mit dem einzigen Ziel, in Salt Lake City den Pokal zu übernehmen und sich auf die Weltmeisterschaft in Vancouver vorzubereiten.

Doch es gab nicht nur blinkende Medaillen am Wochenende. Bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Südkorea haben bisher noch kein Skijäger und keine Skijägerin aus Tschechien das Treppchen erklommen. Dabei hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder mal von tschechischer Seite aus Überraschungserfolge bei den Titelkämpfen gegeben. Aber noch ist Zeit bis zum kommenden Sonntag.

Mehr versprechen jedoch die Aussichten auf die anstehende Nordische Ski-WM. Nimmt man die Ergebnisse vom Weltcup der Nordischen Kombinierer in Klingenthal, dann darf man jetzt auch Pavel Churavý zum erweiterten Favoritenkreis auf eine Medaille rechnen. Am Sonntag wurde der Tscheche Dritter und unterstrich damit seine guten bisherigen Saisonleistungen.

Autor: Till Janzer
schlüsselwort:
abspielen