Kurzwelle vs. Internet – Zecken – QSL-Karten
Wie alle zwei Wochen ist es nun wieder so weit. Im folgenden Hörerforum kommen Sie, unsere Hörerinnen und Hörer zu Wort. Dafür haben wir wieder in Ihrer Post geblättert.
„Bei Alexander Erber handelt es sich vermutlich um den Enkel des bekannten Kurzwellenhörers Andreas Erber, oder? Falls ja, würde ich gerne im nächsten Hörerforum Andreas und Alexander, also Opa und Enkel Erber, recht freundlich grüßen und Ihnen auch weiterhin guten Empfang auf der Kurzwelle wünschen.“
Ausnahmsweise, Herr Seiser. Ist hiermit erledigt. Es hat allerdings einen Grund, warum unser heutiges Hörerforum als Grußecke beginnt. Denn wie sich aufmerksame Stammhörer der Rubrik vielleicht auch noch erinnern, brach unser Neuhörer Alexander Erber in seinem Brief auch eine Lanze für das Medium Kurzwelle. Zur Erinnerung hier noch einmal seine Worte:
„Vom Internet hält mein Opa nichts. Er meint, Kurzwelle-Hören sei viel interessanter.“
Und damit wären wir beim ersten Thema. Was ist besser: Internet oder Kurzwelle? Wie hören Sie Radio Prag? Oder hören Sie uns vielleicht gar nicht, sondern lesen die Beiträge nur? Ausschließlich im Internet? Dr. Hans Riedelbauch jedenfalls hat unter dem Eindruck der letzten Ausgabe des Hörerforums diese Email geschrieben:
„Was mir wieder einmal auffällt und mich ein wenig verdrossen macht: Im Hörerforum sind offenbar nur via Radio Interessierte und keine Internetteilnehmer vertreten. Doch auch die tragen zur Verbreitung Tschechien-bezogener Nachrichten rund um die Welt bei. Und zwar auch an diejenigen, die keine ‚Funk-Freaks’ sind. Ich gönne diesen Nostalgikern ihr Vergnügen. Für meinen Teil muss ich aber sagen, dass ich ohne Internet weder etwas von Radio Prag wüsste, noch interessante Nachrichten aus Tschechien per Link an andere Interessierte weiterleiten könnte. Darum bitte ich: Vergesst die ‚Modernen’ nicht!“
Dazu kann ich Folgendes sagen: Der Eindruck, die Kurzwellenhörer seien in dieser Rubrik überrepräsentiert, ist aus falschen Annahmen entstanden. Wir können zwar aus technischen Gründen keine Einschaltquoten für die Kurzwelle erheben. Wohl aber gibt es Statistiken für die Internetnutzung von Radio Prag, die Sie vielleicht interessieren werden. Ich habe danach unsere Internetredakteurin Martina Stejskalová gefragt:
„Im Dezember 2008 wurden die Internetseiten von Radio Prag mehr als 1.400.000 Mal angeklickt. Der Löwenanteil davon entfiel auf die englischsprachigen Seiten. Das deutschsprachige Internetangebot wurde etwa 225.000 Mal angesehen. Allerdings haben nur etwa 6600 Besucher der deutschsprachigen Internetseiten die Möglichkeit genutzt, die Beiträge im Netz anzuhören.“
Eine solch hohe Verbreitung erreichen wir über die Kurzwelle sicher nicht. Aber auch wenn das wie ein klarer Sieg der Internetnutzer aussieht - die Post, die wir bekommen, ob elektronisch oder traditionell, kommt zum größten Teil von unseren Hörern. Selbstverständlich werden aber auch die Internetteilnehmer im Hörerforum berücksichtigt, auch wenn das nicht immer ausdrücklich erwähnt wird. Trotzdem interessiert mich aber, was Sie, unsere Hörer und Leser, meinen. Internet oder Kurzwelle: Was ist besser? Ich freue mich auch weiterhin über Post zu dem Thema.
Ob Internet oder Kurzwelle. Radio Prag ist ein Hörfunksender wie der Name schon sagt. Und als solcher sind wir auf alle von Ihnen angewiesen, die uns regelmäßig Berichte über die Empfangsqualität unserer Sendungen aus aller Welt schicken. Sie tun dies in Ihrer Freizeit und dafür bedanken wir uns herzlich bei Ihnen. Stellvertretend für alle, die uns in den vergangenen zwei Wochen Empfangsberichte gesendet haben, seien folgende Hörer genannt: Franz Dirnberger aus St. Pölten, Petra Hesse aus Viersen, Ulrich Stühmke aus Essen und Sandro Blatter aus Schwerzenbach. Das Ehepaar Heyne-Pietschmann aus Erfurt hörte uns sogar auf einem Vulkanfelsen auf der Atlantikinsel Lanzarote. Und aus dem marokkanischen Khouribga schickte uns Zahra Souhami ihren Empfangsbericht. Nochmals vielen Dank!
Nun aber weiter im Text. Es ist zwar noch Winter, aber ein Thema, das eigentlich im Sommer in aller Munde ist, war in Ihrer Post schon jetzt stark vertreten. Stichwort Zecken. Viele haben Angst vor den kleinen Blutsaugern, weil sie Krankheiten übertragen können. So hieß es in einem unserer Beiträge am 29. Januar. Engelbert Borkner aus Hildesheim hat zu dem Beitrag eine Frage.
„Sie meldeten, dass tschechische Wissenschaftler einen Impfstoff gegen Zecken entdeckt haben. Ist das nun ein Impfstoff gegen spezielle Zeckenbisse, zum Beispiel gegen Hirnhautentzündung? Ich frage deshalb, weil ich mich schon seit drei Jahren bei meinem Hausarzt gegen Zeckenbisse impfen lasse. Daraus entnehme ich, dass das Impfen gegen Zecken hier also ganz normal ist.“
Die Impfung, die Wissenschaftler von der südböhmischen Universität in Budweis entwickelt haben, funktioniert auf folgendem Prinzip: Wenn die Zecke schon zugebissen und angefangen hat zu saugen, nimmt sie mit dem Blut des geimpften Lebewesens Antikörper auf. Diese Antikörper binden sich an ein Protein, das im Körper der Zecke für den Transport des gesaugten Blutes zuständig ist. Das hat zur Folge, dass das Protein nicht mehr funktioniert. Das Blut, sprich das Futter der Zecke, sammelt sich am falschen Platz im Körper und die Zecke muss sterben. Sie verhungert sozusagen, weil sie die Nährstoffe nicht mehr verarbeiten kann. Diese Impfung richtet sich also gegen keinerlei Krankheitserreger, die die Zecke eventuell überträgt, sondern gegen das Tier selbst. Idealerweise fällt der Parasit also vom Wirt ab, bevor er ihn mit Krankheitserregern infizieren kann. Der große Vorteil dabei ist, dass man damit sämtlichen Krankheiten, die Zecken übertragen können vorbeugen kann. Und nicht nur der Hirnhautentzündung, in der Fachsprache
Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME. Gegen FSME besteht in der Tat schon eine Impfung. Gegen die Lyme-Borreliose, eine Nervenkrankheit, die ebenfalls von Zecken übertragen werden kann, gibt es aber bisher keine Impfung. Wie in unserem Beitrag aber gesagt wurde: Der Impfstoff wird zunächst für Viehzüchter entwickelt, denn Zecken übertragen Krankheiten beispielsweise auch auf Rinder. Den Schaden, den sie damit in der Viehwirtschaft jährlich verursachen, schätzen Experten auf mehrere Milliarden US-Dollar weltweit. Ergebnisse darüber, ob die Impfung irgendwann einmal auch an Menschen angewendet werden kann, erwarten die südböhmischen Wissenschaftler in ein bis zwei Jahren. Aber keine Angst: Nur sehr wenige Zecken tragen überhaupt irgendwelche Krankheitserreger in sich. Und nur die wenigsten, die von einer infizierten Zecke gebissen werden, stecken sich mit einer Krankheit an. Der Sommer kann also kommen, und mit ihm sorglose Spaziergänge durch die Natur.
Und zum Abschluss noch eine Frage zu unserer QSL-Kartenserie für 2009, die historische, tschechische Schienenfahrzeuge zeigt. Michael Lindner aus Triptis schrieb uns dazu:
„Die neue Serie ist wieder hervorragend gelungen. Ich habe mir alle Motive im Internet angesehen. Verwenden eigentlich alle Fremdsprachenredaktionen bei Radio Prag die gleichen Motive, oder gibt es da Unterschiede?“
Die Frage ist ganz schnell zu beantworten: Nein. Alle sechs Redaktionen verwenden die gleichen Motive. Wenn Sie also mal die Lust verspüren, die Sendungen unserer russisch-, spanisch-, englisch, französisch- oder tschechischsprachigen Kollegen zu hören, dann nur zu. Für Ihre Empfangsberichte erhalten Sie jedenfalls dieselben Motive. Trotzdem hoffen wir natürlich, Sie bleiben uns, der deutschsprachigen Redaktion weiter treu. Für heute war es das schon wieder im Hörerforum. Ihre Post schicken Sie auch bitte weiterhin so fleißig an Radio Prag – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Praha 2, Tschechische Republik. Oder per Email an [email protected]. Machen Sie es gut und bis in zwei Wochen!