ČOV setzt auf Kontinuität: Jirásek für vierte Amtsperiode zum Vorsitzenden gewählt
In der Politik spricht man von der Legislaturperiode, im Sport dagegen vom olympischen Zyklus. Gemeint sind die Zeiträume, in denen die Politiker oder Sportfunktionäre die Entwicklung beeinflussen. Im tschechischen Sport setzt man für den Zyklus bis zu den Olympischen Spielen 2012 in London auf Kontinuität. Denn jüngst hat das Tschechische Olympische Komitee (ČOV) erneut Milan Jirásek zu seinem Vorsitzenden gewählt – für seine vierte Amtszeit.
„Wir müssen darauf drängen, dass uns das Ministerium für Schulwesen und Körpererziehung endlich einige seiner Vorschläge und Analysen vorlegt, so wie man es uns versprochen hat. Angeblich wird daran intensiv gearbeitet. Wenn ich mir aber anschaue, was ich beim Plenum im April vergangenen Jahres gesagt habe, dann könnte ich einige Passagen meiner Rede getrost noch einmal vortragen. Seitdem hat sich auf diesem Feld nämlich nichts getan.“
Um im Sport – und insbesondere im Hochleistungssport – erfolgreich zu sein, müssen auch die finanziellen Voraussetzungen stimmen. Das aber ist mitunter eine Aufgabe, die der eines Magiers gleich kommt. Mit der Wahl von Jiří Kejval zum Vizevorsitzenden für Wirtschaft und Marketing glaubt das Olympische Komitee nun aber einen solchen Magier gefunden zu haben. Kejval, der gleichzeitig Chef des tschechischen Ruderverbandes ist, äußert sich selbstbewusst zu seiner neuen Aufgabe:„Wirtschaft und Marketing, das sind Dinge, mit denen ich mich bereits langfristig befasse. Mir gefällt diese Arbeit, und ich denke, dass ich hierin auch einige Erfolge vorweisen kann. Auf diesen Gebieten für den Verband zu arbeiten, ist für mich eine große Herausforderung, und die globale Wirtschafskrise erst recht.“
Die Wirtschaftskrise – das ist ein Thema, das auch den tschechischen Sport immer mehr umtreibt. Wichtige Sponsoren drehen gegenwärtig jede Krone mindestens zweimal um. Und die tschechische Regierung verlangt für ihre Zuschüsse noch mehr Gegenleistungen – zu Unrecht findet Jiří Kejval:
„Der Premier sagte, das Geld sei für den Sport nicht gut angelegt, international würden zu wenige Medaillen gewonnen. Ich wäre sehr dafür, ihm zu sagen, wie es damit in anderen Staaten aussieht, wie viel Geld dort für den Sport ausgegeben wird und welche Resultate damit erzielt werden. Dem sollte man dann unsere Ausbeute gegenüberstellen. Eine solche Analyse wurde bislang noch nicht gemacht. Ich denke, dass der tschechische Sport bei dieser Analyse aber gar nicht so schlecht abschneiden würde.“