Exil-Tschechen und –Slowaken halten Kongress in der Slowakei
Am Montag begann in der nordslowakischen Stadt Ruzomberok der 24. Kongress der Tschechoslowakischen Gesellschaft für Wissenschaften und Künste. Was das für ein Kongress ist und wer sich dort alles trifft, darüber berichtet unsere Mitarbeiterin Martina Stejskalova direkt aus Ružomberok. Christian Rühmkorf hat mir ihr gesprochen.
Die Schirmherrschaft über diesen Kongress haben der tschechische Präsident Václav Klaus und Ivan Gasparovič, der Präsident der Slowakei, übernommen, Politiker von hohem Rang also. Was ist diese SVU eigentlich für eine Organisation?
„Das ist eine der wichtigsten Organisationen der Exil-Tschechen in den USA. Gegründet wurde sie vor 50 Jahren in Washington, D.C. von Tschechen und Slowaken, die in Folge der kommunistischen Machtübernahme von 1948 die Tschechoslowakei verlassen hatten. Später entstanden dann Zweigstellen auch in anderen Ländern der Welt und nach 1989 dann auch in Tschechien und der Slowakei. Es war und ist immer noch ein Zusammenschluss von Intellektuellen, die sich auf Konferenzen und Tagungen treffen, um sich gegenseitig auszutauschen und um den guten Namen der Tschechischen und Slowakischen Republik in der ganzen Welt zu verbreiten. Das war vor allem zu Zeiten des Kalten Krieges nötig, da die Tschechoslowakei kein sehr gutes Bild in der Welt abgab und die Mitglieder der SVU. bemühten sich, dieses Bild positiv zu korrigieren.“Das Bild ist nicht mehr schlecht wie zur komunistischen Zeit. Was steht also heute auf dem Programm dieser Gesellschaft?
„In mehr als 20 Themensektionen wird über Geschichte, Medizin, Pädagogik, Anthropologie, aber auch über Musik und Kunst gesprochen. Auf dem Programm stehen auch Themen zur Geschichte des Exils und der Beitrag der tschechischen Exilanten zur amerikanischen Kultur. Auf dem Programm sah ich auch ein Thema zur tschechisch-japanischen Geschichte und zu den tschechisch-japanischen Beziehungen. Darauf bin ich wirklich sehr gespannt.“
Foto: Martina Stejskalová