Auch Knödelkochen ist eine Kunst
Wie jedes Jahr war hierzulande auch diesmal wieder am Vorabend des 6. Dezember ein enormes Aufkommen an Engeln und Teufeln unterwegs; sie begleiten traditionell St. Nikolaus auf seinem Bescherungsrundgang. Vor allem aber signalisieren eines: Das Weihnachtsfest steht vor der Tür und die Vorbereitungen laufen in vielen tschechischen Haushalten auf Hochtouren. Außer dem Weihnachtskarpfen sind bestimmt auch bereits die eine Bratgans oder andere Bratente in manchem Familienetat einkalkuliert. Und was gehört als Beilage dazu?
„Das war eigentlich eine Idee von Außenminister Karel Schwarzenberg und Ex-Außenminister Jiří Diensbier, die zu unseren Stammgästen gehören. Sie kamen zu mir damit, dass immer weniger tschechische Köche gute Semmelknödel zubereiten können. Das stimmt, und auch dass man dagegen etwas tun sollte. So haben wir uns der Aufgabe angenommen.“
Und das auf originelle Weise: Im Restaurant „U Vladaře“ fand kürzlich ein Semmelknödel-Wettbewerb statt. Sein Motto: Wie soll man die Perle der böhmischen Küche richtig zubereiten? Die Qualität der Produkte beurteilten renommierte Feinschmecker:
„Es war eine Star-Jury, besser als bei den Olympischen Spielen! Außer den beiden Außenministern waren zum Beispiel die Präsidenten der Assoziation tschechischer Köche und Konditoren, Miroslav Kubec, und der Assoziation tschechischer Hotels und Restaurants, Pavel Hlinka, sowie andere renommierte Gourmans und Gourmets dabei. Der Vorsitzende war Ladislav Nodl, einer der letzten Doyens der böhmischen Küche.“
Zum ersten Wettbewerb in der Knödelkochkunst hatten sich Meisterköche aus insgesamt zwölf Restaurants von ganz Tschechien gemeldet. Angeblich haben sich die Teilnehmer kräftig ins Zeug gelegt, bevor sie es wagten, ihr Knödelwerk den feinen Zungen der Jurymitglieder aufzutischen. Verteilt wurden Gold-, Silber-, und Bronzemedaillen und niemand ging bei den Ehrungen leer aus. Klar, schließlich waren alle doch Spitzenköche!