„Tschechisches Haupt“: Preis für kluge Köpfe

Seit sechs Jahren werden hierzulande herausragende Leistungen im Bereich von Wissenschaft und Technik mit der Auszeichnung „Tschechisches Haupt“ prämiert. In der vergangenen Woche wurde der prestigeträchtige Preis für das Jahr 2007 verliehen, erneut erhielten ihn Wissenschaftler für ihr Lebenswerk oder für außerordentliche Entdeckungen und technologische Innovationen.

Antonín Holý  (rechts,  Foto: CTK)
Hochkarätige Wissenschaftler, ranghohe Vertreter von finanzkräftigen Sponsoren und einige Spitzenpolitiker – das war das Publikum beim Galaabend im Prager Hotel Ambassador, an dem die „Tschechischen Häupter“ verliehen wurden.

Über die Vergabe des mit einer Million Kronen (rund 30.000 Euro) dotierten Staatspreises gleichen Namens hatte die Regierung im Oktober entschieden. Insofern war es keine Überraschung, als den Preis für das Lebenswerk Antonín Holý vom Institut für anorganische Chemie und Biochemie aus den Händen von Premier Topolánek entgegennahm. In Zusammenarbeit mit einem US-amerikanischen Institut hat er sich an der Entwicklung mehrerer Medikamente beteiligt. Wohl das wichtigste hilft bei der Behandlung von Aids-kranken Patienten.

Václav Cílek  (Foto: CTK)
Für die diesjährige Preisverleihung wurden insgesamt über 100 Entwürfe und Entdeckungen zur Beurteilung einer Fachkommission vorgelegt. Alle Vorschläge aus dem universitären Bereich gingen jedoch diesmal leer aus. Stark vertreten waren hingegen mehrere Institute der tschechischen Akademie der Wissenschaften. Für die öffentliche Verbreitung wissenschaftlicher Ergebnisse wurde der Geologe Václav Cílek ausgezeichnet. Seiner Meinung nach geht es hierbei aber um etwas mehr als Populärwissenschaft: „Schon längst geht es nicht mehr darum, dass ein Wissenschaftler Laien informiert. Er fängt an, zum Beispiel auch Kollegen im eigenen Institut zu informieren, weil sie keine Zeit mehr haben, den Blick auch über die Grenzen ihrer Fachbereiche hinauszurichten. Oder einfach gesagt: Er vernetzt Fachbereiche der Natur- und der Geisteswissenschaft, die Welt und den Menschen also.“

Eine weitere Auszeichnung ging zum Beispiel an Jiří Městecký für seine hervorragende wissenschaftliche Tätigkeit im Ausland. An der US-amerikanischen Universität in Alabama beteiligt er sich derzeit an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Aids. Geehrt wurde aber auch ein Projekt des Forschungsinstituts für Geodäsie, Topografie und Kartografie in Prag. Es handelt sich um eine neue Methode der Internetnutzung bei der Fertigung von geometrischen Zeichnungen. Mehr über die Auszeichnungen und Ausgezeichneten erfahren Sie in der der neuen Ausgabe der Sendereihe Forum Gesellschaft am Donnerstag, den 6. Dezember.