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Vizepremier Cunek hat seinen Rücktritt eingereicht
Jiri Cunek hat am Mittwoch, wie angekündigt, nach der Sitzung des Kabinetts den Rücktritt von seinen Ämtern als Vizepremier und Minister für Regionalentwicklung eingereicht. Das Rücktrittsgesuch muss nun noch Präsident Vaclav Klaus gegenzeichnen. Wie Premier Mirek Topolanek mitteilte, wird Cuneks bisheriger Stellvertreter Milan Pucek vorerst die Leitung des Regionalentwicklungsministeriums übernehmen.
Der 48-jährige Christdemokrat Cunek hatte vergangene Woche den Rücktritt von seinen Regierungsämtern angekündigt. Als Grund nannte er, dass die Staatsanwaltschaft gegen ihn weiter wegen der möglichen Annahme von Bestechungsgeldern ermittle.
Jiri Cunek bleibt Parteichef der Christdemokraten
Jiri Cunek bleibt auch nach dem Rücktritt von den Regierungsämtern weiterhin Parteichef der Christdemokraten (KDU-CSL). Auf einer gesamtstaatlichen Konferenz der Christdemokraten haben die Delegierten am Dienstag Cuneks Erklärungen zu den Unklarheiten um seine finanziellen Verhältnisse akzeptiert. Außerdem verlangten die Christdemokraten, dass das Durchsickern von Informationen aus den Strafverfolgungsakten des Parteichefs untersucht wird. Die Parteiführung will in der nächsten Zeit über die Nachfolge Cuneks in den Ämtern des Vizepremiers und des Ministers für die Regionalentwicklung entscheiden.
Kabinett: BIS nicht auf Polizei ansetzen, Privatisierung von Prag-Ruzyne vorbereiten
Das tschechische Kabinett hat sich am Mittwoch unter anderem mit dem Durchsickern von Informationen aus Kreisen der Polizei und der Staatsanwaltschaft beschäftigt. Wie Premier Mirek Topolanek sagte, werde die Regierung nicht den Nachrichtendienst BIS beauftragen, zu den undichten Stellen Nachforschungen anzustellen. Zuerst sollten andere Mittel ausgeschöpft werden. Des Weiteren hat das Kabinett beschlossen, den Prager Flughafen Ruzyne in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln, um so die Privatisierung des Flughafens vorzubereiten. Über Form und Termin der Privatisierung will die Regierung erst im kommenden Jahr entscheiden, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums.
Ärztekammer will Protestaktionen gegen Mehrarbeits-Pläne unterstützen
Die Tschechische Ärztekammer will die Protestaktionen unterstützen, mit denen sich die Ärzte gegen die Verlängerung ihrer Arbeitszeiten wenden wollen. Darauf haben sich die Regionalverbände der Kammer am Mittwoch bei ihrer Sondersitzung in Prag geeinigt. Eine endgültige Entscheidung über eine Unterstützung der Proteste soll allerdings erst beim Ärztekammer-Kongress Ende dieses Monats fallen. Zuvor hatte die Kammer bereits eine Mitteilung veröffentlicht, in der sie die Pläne von Gesundheitsminister Tomas Julinek kritisiert, die Arbeitszeit der Mediziner zu verlängern.
Tschechische Bahn erwartet Komplikationen wegen deutschem Lokführerstreik
Die Tschechische Bahn erwartet, dass der für Donnerstag angekündigte Lokführerstreik in Deutschland zu Komplikationen im Güterverkehr auch in Tschechien führen wird. Wie Bahnsprecher Ondrej Kubala sagte, werde sich wahrscheinlich ein Großteil der täglich 50 Güterzüge aus Tschechien nach Deutschland an den Grenzbahnhöfen stauen. Zudem würden deutsche Lokführer normalerweise auch einige Züge ins tschechische Binnenland fahren und es sei nicht klar, wo diese den Streik antreten würden. Wie Kubala anfügte, versuche die Bahn die betroffenen Kunden am Donnerstag darüber zu informieren, wo sich ihre Güterladungen befinden.
Nach Beanstandungen: Steyr-Transporter für tschechische Armee später
Bei einem der größten Lieferaufträge an die tschechische Armee wird es wohl zu Verzögerungen kommen. So dürften die ersten 17 von insgesamt 199 gepanzerten Transportern der österreichischen Firma Steyr erst später als zum 30. November den Militärs zur Verfügung stehen. Grund sind Beanstandungen nach Probefahrten. Die Wagen hätten in ein Viertel der Fälle den geforderten Parametern nicht entsprochen, hieß es aus dem tschechischen Verteidigungsministerium. Sein Ressort fordere nun eine Entschädigung, weil der ursprüngliche Liefertermin von der Firma Steyr wahrscheinlich nicht eingehalten werden könne, sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Jaroslav Kopriva. Steyr bestreitet, dass es zu Verzögerungen kommen wird.
Agrarkammer wendet sich gegen geringere Landwirtschafts-Förderung ab 2008
Tschechische Landwirte haben sich gegen die Kürzung der Unterstützungszahlen gewandt, die das Kabinett beschlossen hat. Man habe bereits Verhandlungen mit den Abgeordneten des landwirtschaftlichen Parlamentsausschusses aufgenommen, damit die Summe im kommenden Jahr so hoch wie in diesem Jahr sei, sagte Agrarkammer-Präsident Jan Veleba am Mittwoch. Der Kabinettsbeschluss auf Vorschlag des Landwirtschaftsministeriums sieht für die Subventionen 2008 noch 950 Millionen Kronen (knapp 35 Millionen Euro) vor. Das ist ein Viertel weniger als bislang. Die Streichungen wurden mit allgemeinen Haushaltskürzungen begründet.
Statistik-Amt: Getreideernte um 10 Prozent höher als im Vorjahr
Die Getreideernte hat in diesem Jahr dem Tschechischen Statistik-Amt (CSU) zufolge mehr als 7 Millionen Tonnen erreicht. Im Vergleich mit dem Vorjahr ist die Ernte damit knapp 11 Prozent höher ausgefallen. Die Kartoffelernte sei um 21 Prozent, die Maisernte um ein Prozent angewachsen. Dies geht aus der Analyse hervor, die vom Tschechischen Statistik-Amt veröffentlicht wurde.
Prager Theaterfest deutscher Sprache startet mit Kohout-Stück
Mit der Uraufführung von "Eine kleine Machtmusik" des tschechischen Autors Pavel Kohout beginnt am Donnerstag das "Prager Theaterfestival deutscher Sprache". Die von Kohout initiierten Festwochen werden bereits zum zwölften Mal veranstaltet und dauern bis zum 18. November. Wie in der Vergangenheit sei es gelungen, Produktionen aus allen deutschsprachigen Ländern an die Moldau zu locken, so Kohout. Klaus-Maria Brandauer, der seine Version von Shakespeares "Sommernachtstraum" auf die Bühne bringt, habe gar auf das Honorar verzichtet. Zu den insgesamt zwölf Inszenierungen gehören auch je eine des Schauspielhauses Hannover und der Münchner Kammerspiele.
Sängerin und ehemalige Dissidentin Marta Kubisova feierte 65. Geburtstag
Ihren 65. Geburtstag hat in diesen Tagen die ehemalige Dissidentin und Sängerin Marta Kubisova gefeiert. Kubisova ist Ende der sechziger Jahre durch das Lied "Gebet für Marta" bekannt geworden, das 1989 zum Symbol der Samtenen Revolution wurde. Kubisova durfte seit den siebziger Jahren nicht mehr auftreten und war dann in der Dissidentenbewegung tätig. Kurz war sie auch Sprecherin der Charta 77. Nach der Wende von 1989 kehrte Kubisova wieder auf das Podium zurück und gab einige CDs heraus. Zum Geburtstag bekam die Sängerin beim gestrigen Konzert im Theater Ungelt eine eigene Webseite.
Schauspieler Petr Hanicinec gestorben
Nach einer schweren Krankheit ist heute im Alter von 77 Jahren der tschechische Schauspieler Petr Hanicinec gestorben. Hanicinec hat in vielen Theaterstücken, Filmen und TV-Serien gespielt. Oft arbeitete er mit dem Rundfunk zusammen. In den neunziger Jahren wurde er mit einem Preis für die Synchronisierung von Filmen und im Jahre 2000 mit dem Senior Prix 2000 für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Das Wetter am Donnerstag: Schauerwetter, bis 9 Grad
Am Donnerstag ist es in Tschechien veränderlich bewölkt, örtlich sind Schauer möglich, die in Lagen über 1000 Meter in Schnee übergehen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 5 bis 9 Grad Celsius.