Teurer oder nicht? - Tschechische Bahn ändert Tarife
Wenn es um neue Beförderungstarife der Bahn geht, dann bleibt meist nur eins: den Atem anzuhalten. In der Regel werden diese nämlich erhöht. Die Tschechische Bahn glaubt allerdings, dass ihre neuen Tarife, die zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember in Kraft treten, gerade dies nicht bedeuten.
Als Beispiel für eine deutliche Verbilligung nannte Kolar die Strecke Prag - Ostrava / Ostrau. Bisher musste für sie genauso viel gezahlt werden wie von Prag in das fast 50 Kilometer weiter entfernte Trinec. Nun zahlen die Reisenden nur den wahren Betrag für die 351 Kilometer. Gerade die Reise auf den Langstrecken über 180 Kilometer wird allgemein billiger sowie auf den Kurzstrecken unter 15 Kilometern. Mittlere Entfernungen werden hingegen teurer.
Wie die Presseagentur CTK ausgerechnet hat, werden dennoch die meisten bisherigen Bahnnutzer mehr zahlen, und das wegen einer weiteren Änderung. So sollen die so genannten Kundenermäßigungen nur noch 25 Prozent anstatt derzeit 30 Prozent betragen. Und das ist laut CTK keine unbedeutende Neuerung. Denn heute zahle nur noch eine Minderheit von vier Prozent überhaupt den Volltarif der Bahn, der Rest nutze die unterschiedlichen Ermäßigungen.
Wer allerdings einen Eurocity- oder Intercity-Zug wählt, kommt trotz allem ab dem 9. Dezember billiger, weil die Bahn den Zuschlag von 60 Kronen abschafft."In Europa ist es Trend, keine Zuschläge für diese über dem Standard liegenden Züge zu nehmen und damit mehr Menschen den Zugang zu ermöglichen", sagt Jiri Kolar.
Im Großen und Ganzen wird also vor allem die Nutzung von schnellen Verbindungen auf weiteren Fahrten günstiger. Doch darüber werden sich die Kunden der Tschechischen Bahn vielleicht nur bis Anfang kommenden Jahres freuen können. Denn die dann geplante Anhebung des Mehrwertsteuersatzes um zwei Prozentpunkte könnte auch eine Preiserhöhung auf der Schiene nach sich ziehen, schlossen die Bahnvertreter am Dienstag nicht aus.