Der Herbst holt den Wintermantel heraus
Man musste am Wochenende nicht unbedingt auf die höchsten Gipfel der Tschechischen Republik krakseln, um im ersten Schnee zu stehen. Bereits in den mittleren Höhenlagen hat der Herbst sein Winterkleid angezogen - und alle waren wieder überrascht.
In der nordmährischen Region um Bruntal / Freudenthal beim Altvatergebirge haben 20 Zentimeter nasser Schnee für die ersten Verkehrsprobleme gesorgt. Und das natürlich, weil wieder mal niemand mit dem Winter gerechnet hat und alle noch mit Sommerreifen durch den Herbst rollen. Diejenigen, die einigermaßen vorbereitet waren, das waren die Räumdienste. Die mussten dann auch am Wochenende zum ersten Mal ausrücken. Mit Winterreifen, versteht sich. Die Räumdienste versuchten in der Region Bruntal wenigstens die wichtigsten Straßen erster Klasse freizuhalten. Auf manchen Straßenabschnitten bildete sich eine Schneedecke von bis 25 Zentimetern mit Schneeverwehungen. Das gab es dann für Pkws, vor allem aber für Lkws, kaum noch ein Durchkommen. Aber so schnell, wie der Winter kam, war er auch wieder verschwunden, wie ein Mitarbeiter der Straßenverwaltung des mährisch-schlesischen Kreises erklärt."Zurzeit sind die Straßen frei, aber nass, es gibt keine größeren Probleme mehr. In den Nachtstunden gab es aber schon Schwierigkeiten. In den Straßenabschnitten unweit der Grenze zu Polen sind einige polnische PKWs stecken geblieben. Sie hatten keine Winterbereifung, so dass wir sie abschleppen mussten." In der Region Jesenik / Freiwaldau blieben nicht nur die Autos stecken, sondern gingen auch noch die Glühbirnen aus. In der Nacht von Freitag bis Samstagvormittag waren hunderte von Haushalten ohne Strom. Der nasse Schnee hatte an mehreren Orten Bäume zum Umstürzen gebracht, wodurch Stromleitungen zusammengebrochen sind, wie eine Sprecherin des Energiekonzerns CEZ mitteilte. Er hat mal eben so vorbeigeschaut, der Winter, und sich schon mal vorsorglich wieder ins Gespräch gebracht.