Ski und Rodel gut: In Janske Lazne startet tschechische Skisaison
Es soll ja Zeitgenossen geben, die im Frühjahr bereits sehnsüchtig auf den nächsten Winter warten. In Tschechien hat ihr Warten bereits an diesem Wochenende ein Ende. Till Janzer mit einem ersten Bericht zur neuen Skisaison.
So beschrieb Petr Hynek von der Betreibergesellschaft des Skiareals in Janske Lazne / Johannisbad am Freitagvormittag die Lage gegenüber Radio Prag. Der Wintersportort öffnet als erster in Tschechien seine Pforten. Auf die 2,8 Kilometer lange Königsstrecke, eine der längsten Abfahrten im Riesengebirge, müssen die Brettlfans allerdings an diesem Wochenende noch verzichten. Zunächst werden nur zwei kleinere Lifte laufen. Snowboard, Ski und Rodel gut also nur ganz oben auf dem 1299 Meter hohen Cerna Hora, wie der Schwarzenberg auf Tschechisch heißt.
Die Betreiber sind jedoch froh um jeden Tag mit ausreichend Schnee. Im verrückten vergangenen Winter standen die Lifte und Seilbahnen die halbe Zeit still. Weil das mit Umsatzeinbußen verbunden war, wurde dieses Jahr in den tschechischen Skigebieten deutlich weniger in die Technik investiert. Nur fünf neue Lifte wurden gebaut, während es zum vorigen Winter gleich 14 gewesen waren. Wenn investiert wurde, dann vor allem in Schneekanonen. Das gibt eine gewisse Standfestigkeit bei Wetterkapriolen. Und in Janske Lazne, gibt es dort Neuerungen?"Ja sicher. Auch wenn der zurückliegende Winter schlecht war und zugleich damals unsere Investitionen etwas größer, gibt es Neuerungen. Zum Beispiel haben wir eine neue Schneeraupe angeschafft und das Skiareal in Svoboda nad Upou noch hinzugekauft."
Und das sei nicht alles, so Petr Hynek. Wie hoch aber waren denn eigentlich die Umsatzeinbußen im vergangenen Winter?"Dazu nenne ich keine Prozentzahlen", so der knappe Kommentar von ihm.
Den Skifahrern, denen dürfte jedoch egal sein, wie es in den Kassen der Liftbetreiber aussieht, solange es auf der Piste nicht teurer wird. Und da haben sie diesmal Glück. In Janske Lazne jedenfalls kostet der Eintages-Skipass für Erwachsene in der Hauptsaison weiterhin 590 Kronen, also knapp 22 Euro. Nur bei den Nebensaisonpreisen gab es eine leichte Erhöhung. Allgemein entspricht das dem Trend in den rund 90 Skigebieten in Tschechien. Die Geschäftsführerin des Verbandes der Skiliftbetreiber, Veronika Nespurkova, sagte dazu in der Hauptnachrichtensendung des Tschechischen Rundfunks:
"Wir gehen davon aus, dass 40 bis 45 Prozent der Skigebiete den Preis für die Skipässe aus dem vergangenen Jahr beibehalten. Falls es zu einer Preiserhöhung kommt, dann sind das überall nicht mehr als 10, 20 oder 30 Kronen (maximal ein Euro)."
Für Skisportfans bleibt nur zu hoffen, dass sich Herr Petrus und Frau Holle wieder versöhnt haben.