Schneemangel: Skiliftbetreiber in Sorge – große Hotels aber voll
Es ist Winter, doch Schnee und Eis sucht man in Mitteleuropa vergebens. Auch die tschechischen Skisportzentren bekommen die Auswirkungen des Schneemangels zu spüren, und ein traditioneller Skimarathon steht auf der Kippe.
Die geringe Nachfrage bekommen aber auch andere Unternehmer zu spüren, zum Beispiel die Hoteliers, Gastronomen oder Betreiber von kleinen Erfrischungsbuden. Das Ausbleiben der Gäste sei auf jeden Fall zu spüren, sie habe große Verluste, bestätigt die Verkäuferin von einem Kiosk.
Ähnliche Probleme mit dem Schneemangel haben auch alle anderen Gebirge in Tschechien. Im populären Wintersportort Špindlerův Mlyn / Spindlermühle im Riesengebirge ist man jedoch froh, den Urlaubern mit Schwimmbad, Wellness-Bereichen oder Bowling ein attraktives Ersatzprogramm anbieten zu können. Daher halten sich die Stornierungen in den Hotels in Grenzen. Ähnlich ist die Situation in Janské Lázně, bestätigt der Chef des Infozentrums, Marek Šustr:„Stornierungen gab es, aber nur in geringem Ausmaß. Ich würde aber sagen, dass 98 Prozent der gemeldeten Urlauber angereist sind.“
Die Hoteliers und Restaurantbesitzer in den ausgebauten Wintersportorten sind vom Schneemangel also nur gering betroffen. Aber diejenigen, die auf Schnee und Eis angewiesen sind, blicken jetzt mehr denn je auf die Wetterfront. Wie die Veranstalter des Skirennens „Jizerská padesátka“. Der traditionelle Isergebirgslauf soll an diesem Wochenende zum 47. Male ausgetragen werden, doch am Montagmittag sprach einiges dafür, dass er abgesagt werden muss. Gegenüber dem Tschechischen Rundfunk sagte Rennstreckenchef Radim Nyč am Vormittag:„Die ganze letzte Nacht hat es im Isergebirge geregnet. Der Zustand der mühsam präparierten Strecke hat sich so im Vergleich zur Vorwoche verschlechtert. Die Hoffnung, das Rennen austragen zu können, ist dadurch sehr gering.“
Viermal musste das Rennen in der bisherigen Geschichte des Isergebirgslaufs wegen Schneemangels abgesagt werden. Im Jahr 1993 wurde es auf März verlegt. Doch diese Möglichkeit besteht diesmal nicht, betont Nyč:
„Das ist nicht mehr möglich, denn inzwischen sind wir ein Bestandteil der Worldlopped-Serie und der Six Skiclassics. Dadurch wird unser Rennen nun auch mit einem festen Termin im Kalender der Skimarathons geführt.“Aus diesem Grund schauen am Montag auch die 4800 Läufer, die für den diesjährigen Isergebirgslauf gemeldet hatten, gebannt zum nordböhmischen Skisportort Bedřichov. Dort wollen die Veranstalter am Montagnachmittag ihre endgültige Entscheidung zur möglichen Absage des Rennens bekannt geben.