Neue Kunstschneeanlagen und kinderfreundlicher: Skizentren rüsten sich für neue Saison

Skiressort Špindlerův Mlýn (Foto: Jiří Fremuth, Archiv des Tschechischen Rundfunks)

Ob das Riesengebirge in Nordböhmen, der Böhmerwald in Südwestböhmen oder die Beskiden in Mähren – die tschechischen Berge locken im Sommer wie im Winter auch viele ausländische Besucher, vor allem aus den Nachbarländern. Die Vertreter der Ski- und Erholungszentren haben am Mittwoch in Prag eine Bilanz der Sommersaison gezogen und Neuigkeiten für die bald beginnende Wintersaison vorgestellt. Mehr im Gespräch mit Libor Knot, dem Chef des Verbands der tschechischen Skizentren (AHS).

Libor Knot | Foto: Martina Schneibergová,  Radio Prague International
Herr Knot, wie war die Sommersaison in den tschechischen Bergen?

„Wir sind zufrieden, da der Sommer 2016 ähnlich wie der Sommer 2015 war, und das war eine Super-Saison mit hervorragendem Wetter. Diesmal war es nicht optimal, die Saison war um etwa zehn Tage kürzer als im Vorjahr. Trotzdem sind die Besucherzahlen ähnlich wie im vergangenen Jahr. In einigen Zentren gab es sogar zehn Prozent mehr Besucher.“

Besuchen ausländische Touristen auch im Sommer die tschechischen Berge?

„Was den Anteil der ausländischen Besucher betrifft, sind die Zahlen im Sommer und im Winter ähnlich. Bei den Untersuchungen, die wir mit der staatlichen Agentur Czech Tourism voriges Jahr durchgeführt haben, stellte sich heraus, dass rund 80 Prozent der Besucher aus Tschechien und 20 Prozent aus dem Ausland kommen. Am stärksten vertreten sind die Besucher aus Deutschland und aus Polen, vor jenen aus den Beneluxstaaten.“

Skiressort Špindlerův Mlýn  (Foto: Jiří Fremuth,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Die Wintersaison beginnt schon bald. Was gibt es Neues in den Skizentren? In welche Bereiche wurde in den letzten Jahren am meisten investiert?

„Die Skizentren investierten vor allem in Kunstschneeanlagen. Denn es reicht nicht, dass ein Skiressort eine Kunstschneeanlage hat, sondern es ist wichtig, wie diese funktioniert, wie schnell sie ist. Zweitens gab es Investitionen im Bereich rund um die Kinderskischulen. Dazu gehören beispielsweise Förderbände, aber auch anderes, was mit dem Angebot für Familien mit Kindern zusammenhängt. Drittens wurden an einigen Orten neue Straßen gebaut und neue Parkplätze angelegt. Hinzu sind neue Infozentren, Restaurants und Geschäfte gekommen. Und nicht zuletzt wurde in elektronische Skipässe investiert.“

Foto: Tomáš Mařas,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Einige Vertreter der Skizentren haben gesagt, dass schwarze Pisten heutzutage nicht mehr so gefragt seien wie früher. Welche Pisten bevorzugen die Besucher denn mittlerweile?

„Die schwarzen Pisten sind heutzutage fast leer, die meisten Besucher bevorzugen die blauen oder die roten Pisten, wo sie oft auch zusammen mit den Kindern Ski fahren. Wenn es die Möglichkeit noch gibt, die Pisten zu erweitern oder zu verlängern, werden heute nur noch blaue oder rote Pisten angelegt.“

Wissen Sie, ob auch der Skilanglauf bei den Besuchern der tschechischen Berge beliebt ist?

„Auch das hat hierzulande eine große Tradition. In den Bergen bestehen rund 700 Kilometer Loipen. In den großen Skizentren sind diese auch sehr gut präpariert. Jeder kann sich auf den Webseite der Wintersportorte nicht nur über die Bedingungen auf den Pisten, sondern auch auf den Loipen informieren. Es gibt viele Besucher, die mit dem Skilift oder der Seilbahn nur auf den Berg hochfahren und dann weiter auf Langlaufskiern wandern.“


Die Preise der Skipässe sind im Übrigen im Durchschnitt nur um ein Prozent gestiegen. In den 35 größten Skizentren kostet der Tages-Skipass durchschnittlich 570 Kronen (19,60 Euro) für Erwachsene und 400 Kronen (14,80 Euro) für Kinder.