Hilfsorganisation "Mensch in Not" feiert 15. Geburtstag

Hilfsorganisation ´Mensch in Not´ feierte 15. Geburtstag (Foto: CTK)

Am Wochenende hat eine Geburtstagsfeier auf der Prager Schützeninsel stattgefunden. Der Jubilar ist erst 15 Jahre alt geworden, hat sich aber in der kurzen Zeit um vieles verdient gemacht. Die Rede ist von der humanitären Organisation "Clovek v tisni" ("Mensch in Not"). Vertreter der Organisation, die inzwischen schon 200 feste Mitarbeiter hat, haben den feierlichen Anlass vor allem dazu genutzt, die Öffentlichkeit über ihre Tätigkeit zu informieren.

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In der relativ kurzen Zeit hat sich "Mensch in Not" als eine der größten humanitären Organisationen im Rahmen der neuen EU-Länder etabliert. Ihre Aktivitäten in vielen Ländern der Welt werden mindestens zur Hälfte aus internationalen Quellen finanziert, um die es eine große Konkurrenz gibt. Der Rest der Gelder stammt aus Spenden.

Von der einst rein humanitären Hilfsorganisation, die auf akute Krisen wie Kriegskonflikte reagiert, ist "Mensch in Not" heute zu einem Hilfswerk geworden, das sich auch im Bereich der Entwicklungshilfe engagiert. Als solches ist es bemüht, die Lebensbedingungen der Betroffenen durch gezielte Investitionen auch nach dem Abgang der humanitären Helfer zu verbessern. Hierzu gehören auch Ausbildungsprojekte. Gegründet wurde die Organisation von Journalisten, die Bedürftigen helfen wollten - darunter auch der damalige Korrespondent der Tageszeitung Lidove noviny und heutige Senator Jaromir Stetina:

"Damals haben sich ein paar Journalisten gesagt: Wenn wir schon Länder bereisen, in denen so viel Negatives passiert, könnten wir dort auch Menschen helfen. Daran hält ´Mensch in Not´ bis heute fest. Das Ungewöhnliche an dieser Organisation ist, dass sie ihre Tätigkeit die ganze Zeit konsequent in zwei Richtungen entwickelt hat. Die eine ist die materiell-humanitäre Hilfe und die andere ist der Schutz der Menschenrechte."

Auch Petra Prochazkova stand seinerzeit an der Wiege von "Mensch in Not" und sieht die heutige Organisation folgendermaßen:

Hilfsorganisation ´Mensch in Not´ feierte 15. Geburtstag  (Foto: CTK)
"Der elementare Sinn der Organisation, die schnelle Hilfe für Menschen zu leisten, die es brauchen, ist nach wie vor derselbe. Das Spektrum ihrer Tätigkeit hat sich allerdings enorm erweitert."

Petra Prochazkova und Jaromir Stetina waren als Journalisten in Russland tätig und sind hierzulande vor allem durch ihre Berichterstattung aus Tschetschenien sowie über das aktuelle Geschehen in anderen Kriegsherden bekannt. Seit mehreren Jahren schon darf Prochazkova nicht mehr nach Tschetschenien einreisen, wo sie mithilfe von "Mensch in Not" eine Schule gegründet hat. Der Ungnade russischer Behörden wegen musste 2005 auch die Organisation selbst Russland verlassen. Inzwischen engagiert sie sich auch hierzulande.

Ihre Projekte der sozialen Integration von Minderheiten werden derzeit in insgesamt 45 Städten Böhmens und Mährens umgesetzt. Außerdem organisiert "Mensch in Not" ein Festival von Dokumentarfilmen über Menschenrechte, das seit 1999 jedes Jahr unter dem Titel "Jeden svet / Eine Welt" mit großem Erfolg in Prag und einigen weiteren Städten das Landes stattfindet. Kürzlich hat es auch in einige andere Länder expandiert. Am kommenden Freitag öffnet das Tochterfestival "Jeden svet" zum ersten Mal in Kirgisistan seine Tore.