In den Saisonpausen dreht sich bei den Fußballvereinen traditionell das Spielerkarussell. Spieler werden gekauft, ausgeliehen und verkauft. Auch in Tschechien melden die Vereine Zu- und Abgänge. Die besten tschechischen Spieler wandern in der Regel aus Tschechien ab und spielen bei anderen europäischen Vereinen. Manche kehren nach Jahren zurück. So jetzt auch Vladimir Smicer.
Vladimir Smicer (Foto: CTK)
Manche tschechische Spieler, die Karriere bei großen Vereinen in Europa gemacht haben, kommen am Ende ihrer sportlichen Karriere nach Tschechien zurück. So zum Beispiel Karel Poborsky, der nach Jahren im Ausland zu Sparta Prag zurückkehrte. Bei dem anderen Prager Traditionsverein Slavia Prag wurde in den letzten Wochen über die Rückkehr eines früheren Slavia-Spielers spekuliert. Es handelt sich um niemand geringeren als den Nationalspieler Vladimir Smicer. Smicer hatte jahrelang beim FC Liverpool gespielt, wo er auch seine größten Erfolge feierte. 1999 den Gewinn des UEFA-Pokals und 2005 die Champions League. Der offensive Mittelfeldspieler bestritt 81 Länderspiele und wurde 1996 mit Tschechien Vize-Europameister. Zuletzt spielte der 34-jährige bei Girondins Bordeaux, kam dort aber von Verletzungen geplagt, kaum zum Einsatz. Seit Ende Juni trainierte Smicer bereits mit der Mannschaft von Slavia, ließ seine spielerische Zukunft aber noch offen. Nun hat er einen Einjahresvertrag unterschrieben und wird nach elf Jahren wieder das Slavia-Dress tragen. Zur Begründung sagte er:
Vladimir Smicer (links) mit Karel Jarolim (Foto: CTK)
"Die Entscheidung ist gefallen, weil meine Gefühle für Slavia überwiegen. Ich habe angefangen, mit Slavia zu trainieren und nach den letzten drei Wochen erschien mir das die beste Lösung zu sein. Ich freue mich und ich freue mich auch auf die tschechische Liga. Selbstverständlich wird das nicht einfach für mich. Aber ich denke, Slavia hat eine gute Mannschaft. Hier wird ein guter Fußball gespielt. Wenn ich in Form bin, dann kann ich hier genug Fußball spielen, und darum geht es mir. In den letzten eineinhalb Jahren konnte ich wegen Verletzungen letztendlich kaum spielen. Jetzt will ich viel spielen", so Smicer.
Erleichterung gab es beim Slavia-Trainer Karel Jarolim. Er kann die Verstärkung durch Smicer gut gebrauchen, steht doch für Slavia die Qualifikation für die Champions Leagaue vor der Tür.
"Wir werden sehen, wie es gesundheitlich aussieht, aber Smicer hat so viele Erfahrungen, da wäre es ein Fehler, diese nicht zu nutzen. Deshalb haben wir ihn engagiert."
Bei Slavia hat man gute Erfahrungen mit Rückkehrern gemacht. Pavel Kuka war im Jahr 2000 aus Deutschland zu Slavia zurückgekehrt und spielte dort noch einige Jahre erfolgreich Fußball.